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Ausgleichsmaßnahme Monaise

Biotop und Naherholungsgebiet

Luftbild des neuen Nebenarms der Mosel
Der neue, naturnah gestaltete Uferabschnitt der Mosel ist eine ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau der Trierer Moselschleuse (rechts im Hintergrund). Foto: WSA Trier
Das Moselufer zwischen dem Sportboothafen und der Schleuse hat sich verändert: Die neue Auenlandschaft, die im April 2016 nach anderthalbjähriger Bauzeit geflutet und eingeweiht wurde, ist zugleich Biotop und Naherholungsgebiet. Das Zwei-Millionen-Euro-Gemeinschaftsprojekt des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA) und des Rathauses dient als ökologischer Ausgleich für den Bau der zweiten Schleusenkammer.

Zu den ersten Bewohnern des Gewässers zählten 19 Rotaugen und eine Forelle: OB Wolfram Leibe und WSA-Leiter Albert Schöpflin ließen die Fische bei der Eröffnungsfeier über eine Plastikrutsche ins Wasser gleiten. In dem flachen, durchströmten, von Kiesbänken gesäumten Nebenarm finden sie gute Fortpflanzungsbedingungen und können ihre Kinderstube einrichten. Insgesamt wurden zwölf Hektar Ackerland in eine naturnahe, unbefestigte Auenlandschaft umgewandelt, wobei 135.000 Kubikmeter Erde bewegt wurden. Schilf und Röhricht sollen sich hier ebenso heimisch fühlen wie vielerlei Vögel, Insekten und Reptilien, für die eigens Steinhaufen aufgeschüttet wurden, auf denen sie sich sonnen können.

Zugang für Spaziergänger

Mit der Auenlandschaft ist Trier aber auch um eine Freizeitattraktion reicher: „Die Bürger sollen hier den Weg an den Fluss finden“, betonte WSA-Leiter Schöpflin. Für Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und Inliner, die das Areal über den neuen Uferweg erreichen, werden Zugänge freigehalten. Zu dem Naturerlebnis gibt es noch eine archäologische Attraktion: Das Landesmuseum präsentiert einen antiken Sarkophag, der während der Ausgrabung, die den Bauarbeiten vorausging, gefunden wurde.

Während das WSA Trier die Investitionskosten übernahm, stellte die Stadt das Grundstück zur Verfügung. Die Kosten lagen letztlich sogar unterhalb des Ansatzes, da bei den Erdarbeiten ein Kieslager entdeckt wurde, das abgebaut und an den Markt gebracht wurde. Da die naturnah umgestaltete Fläche größer ist, als es für das Bauprojekt Schleuse gesetzlich erforderlich wäre, kann sich die Stadt rund die Hälfte des Geländes auf ihr eigenes Ökokonto gutschreiben und bei künftigen öffentlichen oder privaten Bauvorhaben als Ausgleichsfläche heranziehen. „Wir sind eine wachsende Stadt mit entsprechendem Flächenverbrauch, umso mehr müssen wir auf die Natur achten und hochwertigen ökologischen Ausgleich schaffen“, erklärte OB Leibe.

Albert Schöpflin und Baudezernent Andreas Ludwig hoben den gemeinschaftlichen Charakter des Projekts mit vielen Kooperationspartnern hervor. „Wir sind super zufrieden mit dieser tollen Maßnahme, bei der es nur Gewinner gibt“, sagte Ludwig. Lob und Dank spendeten die Redner insbesondere der Firma Wacht aus Konz-Könen, die die Tiefbauarbeiten erledigte, dem Projektteam im WSA um Eleonore Bernarding sowie den beteiligten Fachleuten im Tiefbau- und Planungsamt des Rathauses.