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Soziale Stadt Trier-Ehrang

Bürgerhaus Ehrang
Das Bürgerhaus ist zu einem wichtigen Teil des Stadtteillebens geworden – wie hier beim Tag der offenen Tür, bei dem 22 ortsansässige Vereine über ihre Arbeit informierten. Fotos: Quartiersmanagement Ehrang/PA

Das Städtebaufördergebiet „Ortskern Ehrang“ liegt im historischen Ortskern und umfasst etwa 13,35 Hektar. Rund 1000 Menschen leben dort. In dem seit 1992 bestehenden Sanierungsgebiet „Ortskern Ehrang“ (Vorlage 205/1992, Fortschreibung 314/1995) wird ein umfassendes Sanierungsverfahren nach §§ 136 ff Baugesetzbuch (BauGB) mit besonderen Genehmigungspflichten nach §§ 144 BauGB durchgeführt. Seit 2020 werden die Maßnahmen im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Sozialer Zusammenhalt“ (seit 1998 „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier“) gefördert. Anfang 2009 wurde das Quartiersmanagement eingerichtet. 2014 wurde vom städtischen Sozialdezernat das Integrierte Entwicklungskonzept (Vorlage 412/2013) als maßgebliches Steuerungs- und Koordinierungsinstrument für die Umsetzung des Programms herausgegeben. In Verbindung mit den Sanierungszielen von 1992 ist es der „rote Faden“ der Quartiersentwicklung und stellt die Basis für die konkrete Projektentwicklung dar. Die Federführung für das Fördergebiet „Ortskern Ehrang“ liegt beim Baudezernat. Zentrale Ziele des Konzeptes sind – aufbauend auf der ersten Rahmenplanung 1989 – unter anderem:

  • Erhaltung der örtlichen Siedlungsstruktur
  • Verkehrsentlastung
  • Umgestaltung von Verkehrs- und Freiflächen
  • Modernisierung der Bausubstanz
  • Neugestaltung des ehemaligen Mühlengeländes
  • Ökologische Maßnahmen und Ausbau der naturräumlichen Einbindung
  • Verbesserung der sozialen Infrastruktur.

Zahlreiche Maßnahmen, im Bau- aber auch im sozialintegrativen Bereich wurden bereits abgeschlossen. Die Stadtmauer konnte in weiten Teilen restauriert werden, historische Gebäude sind saniert und durch Abbruchmaßnahmen gibt es mehr öffentliche Flächen. Der Bau eines Bürgerhauses sowie der Neubau der Kindertagesstätte waren weitere zentrale Maßnahmen im Ortskern. „Das Bürgerhaus ist seit seiner Eröffnung 2006 zu einem wichtigen Teil des Stadtteillebens geworden und wird von Bewohnerinnen und Bewohnern, unterschiedlichen Vereinen, dem Jobcenter und dem Jugendtreff Ehrang-Quint für Angebote, Proben, kulturelle Veranstaltungen und Familienfeiern genutzt“, erläutert die Quartiersmanagerin in Ehrang. Es werde als „unverzichtbarer Teil der sozialen Infrastruktur an Bedeutung für den Stadtteil gewinnen“, ist sie sich sicher. Im Bau ist 2019/2020 der von Kindern und Jugendlichen des Sanierungsgebietes genutzte Jugendtreff in der Merowingerstraße.

Des Weiteren wurden die Fröhlicher-, Nieder-, Kyll- und Oberstraße sowie die Straße Zur Stadtmauer umgestaltet und um die Kirche St. Peter (Bernd-Bohr-Platz), an der August-Antz-Straße (An der Langmauer) und beim Bürgerhaus (Schiffen Äcken) entstanden neue Plätze. Die Schaffung von mehr Parkplätzen, etwa an der August-Antz-Straße, im Mühlengelände, bei der Schule oder im Umfeld Bürgerhaus wurden bereits realisiert. Bis ca. Sommer/Herbst 2021 werden der 2. Bauabschnitt der Seitengassen der Niederstraße sowie die Schulhofdurchwegung und die Marienfeldstraße hergestellt sein.

Die Verkehrsentlastung und die Stärkung des Einzelhandels sind ebenfalls nach wie vor wichtige Handlungsfelder. Mit dem Bau der neuen B 422 und einem Verbrauchermarkt samt Dienstleistungsflächen und Wohnungen im Mühlengelände wurden wichtige Projekte der Ortsentwicklung umgesetzt. Auch wurde bereits eine der beiden denkmalgeschützten Villen im Mühlengelände saniert. Ein Getränkemarkt wird im Jahr 2021 eröffnet. Zudem wurde das Kyllufer erschlossen und die Brücke erneuert. Ein Aktivierungskonzept liegt seit 2018 als Grundlage und Handlungsempfehlung für Eigentümer und Pächter für die langfristige Nutzung und ggf. Umstrukturierung ihrer privaten Immobilien vor.

Unter die sozialintegrativen Maßnahmen fällt beispielsweise der Stadtteiltreff im Bürgerhaus und das generationenübergreifende Projekt „Rastplatz“. Direkt an der Kyll gelegen ist der Rastplatz mit Weidenbauwerk und Grillstelle ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Gemeinsam mit dem Jugendtreff Ehrang-Quint kümmert sich eine Gruppe Ehrenamtlicher um die Instandhaltung des Platzes. Neben den Baumaßnahmen treffen sich regelmäßig Personen aus den Grundschulen und Kitas, dem Jugendtreff, der Familienbildungsstätte Remise und weiteren Einrichtungen am Runden Tisch Ehrang-Quint, um über aktuelle Themen zu reden. Die Bürger tauschen sich im regelmäßigen Stadteiltreff aus und werden über die Stadtteilzeitung Meilenstein regelmäßig umfassend informiert. Daneben wurden zahlreichen Einzelprojekte begleitet, zuletzt beispielsweise das Integrationsprojekt „Menschen verbinden durch Kunst“.

Bis zur Aufhebung der Sanierungssatzung, die gemäß der gesetzlichen Vorgaben für Ende 2021 vorgesehen ist, sind im Ortskern Ehrang unter anderem über 70 private Immobilien über Modernisierungsverträge renoviert und instandgesetzt worden. Die meisten davon wurden öffentlich gefördert. In den letzten verbleibenden Jahren der Maßnahme werden noch der Abschluss des Ausbaus einiger Straßen (3. Bauabschnitt der Seitengassen der Niederstraße, Seitengasse Kyllstraße) sowie die Sanierung der denkmalgeschützten Stadtmauer oberhalb der Seitengassen der Niederstraße zu Ende gebracht. Die Kinder dürfen sich auf einen Ausbau des Spielplatzes an der Langmauer freuen.

Dank der Fortführung des Quartiersmanagements im Stadtteil bis Ende 2021 können neben den baulichen und infrastrukturellen Veränderungen auch die sozialen Strukturen im Stadtteil erhalten und optimiert werden. Die Quartiersmanagerin Melanie Bergweiler fungiert als Bindeglied zwischen Bewohnern, Stadtteilakteuren und der Verwaltung und ist eine zuverlässige Ansprechpartnerin vor Ort. Durch den Aufbau und die Pflege verzahnter Strukturen werden Entwicklungsprozesse gefördert, die für eine langfristige positive Perspektive sowohl für den Stadtteil als auch die Gesamtstadt notwendig sind. Angestoßen durch das Aktivierungskonzept wurde in 2019 bereits eine Info-Broschüre für und über den Stadtteil herausgegeben. Auch wird unter Federführung von Frau Bergweiler durch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der „AG Image“ im Jahr 2020 die Beschilderung eines historischen Stadtrundgangs ausgearbeitet, dessen Umsetzung für 2021/2022 geplant ist.

Das Gesamtvolumen aller geförderter privater und öffentlicher Baumaßnahmen wird am Ende der Maßnahme ca. € 28 – 30 Mio. betragen. Die Förderung erfolgte hierbei zu großen Teilen im Rahmen der Städtebauförderung mit Eigenmitteln der Stadt Trier in Verbindung mit Fördermitteln von Bund und Land Rheinland-Pfalz aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ (vormals „Soziale Stadt“), die ergänzt wurden u.a. durch Fördermittel der Landesverkehrsfinanzierung (LVFG/GVFG) sowie durch Fördermittel des Bistums.
Die Stadt Trier ist nach den besonderen sanierungsrechtlichen Vorschriften gemäß §§ 152 BauGB ff verpflichtet nach Aufhebung der Maßnahme Ausgleichsbeträge zu erheben. Weitere Informationen hierzu sind dem Info-Flyer unter Downloads zu entnehmen.

Das Sanierungsgebiet Ortskern Ehrang im Geoportal


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