Sprungmarken
18.06.2018

Grünflächenamt ruft zum Schutz des Hirschkäfers auf

Die Hirschkäfer ernähren sich vom Saft der Bäume – vorzugsweise Eichen.
Die Hirschkäfer ernähren sich vom Saft der Bäume – vorzugsweise Eichen.

(gut) Im Zuge des Label-Verfahrens „Stadtgrün naturnah“, mit dem kommunales Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt ausgezeichnet wird, möchte das Grünflächenamt die Verbreitung des Hirschkäfers in Trier fördern. Hierzu wurde im Petrispark ein Rückzugsort aus Baumstümpfen und Stammstücken angelegt. Eine auf mehrere Jahre angelegte jährliche Überwachung wird zeigen, ob der Käfer den Standort auch annimmt.

Laut Umweltwissenschaftler Dr. Markus Rink sind die zwischen drei und acht Zentimeter großen Tiere auf den Schutz durch den Menschen angewiesen: „Schützen und erhalten Sie Bäume und insbesondere Baumstümpfe in der Landschaft. Dazu zählen auch Gärten und Grünanlagen, vor allem in Dörfern und Städten“, lautet der Rat des Experten. Hirschkäfer brauchen Bäume – zum einen während ihrer unterirdischen Zeit zur Entwicklung vom Ei bis zum Käfer, zum anderen während ihrer oberirdischen Zeit zum Verstecken.

Die Käfer nehmen stärkenden Saft aus kleinen Wunden von Laubbäumen auf. Die Weibchen können solche Saftstellen mit ihren kleinen Oberkiefern sogar selbst erzeugen. Ohne Baum – sowohl lebend als auch tot – geht also bei den Hirschkäfern nichts. Dabei schaden sie den Bäumen nicht.

Der Juni gilt als Hirschkäfermonat: Für sechs bis zwölf Wochen verlassen die Tiere ihre Bäume und können bei ihren deutlich hörbaren und nicht gerade elegant wirkenden Flügen beobachtet werden. Um seine Eier abzulegen, sucht sich das Weibchen wieder einen alten abgestorbenen Baumstumpf, um dort in 30 bis 50 Zentimeter Tiefe seinen Nachwuchs zu platzieren. Solche Baumstümpfe werden oftmals über 15, 20 oder mehr Jahre von Hirschkäfern verschiedener Generationen bewohnt. Je sonniger ein Baumstumpf gelegen ist, umso attraktiver scheint er zu sein. Nach kurzer Zeit schlüpfen aus den Eiern kleine Larven, die sich über viele Jahre hinweg vom modernden Holz der Baumwurzeln und des Stumpfes ernähren, anschließend verpuppen und im darauffolgenden Jahr ihre kurze, aber erlebnisreiche Hirschkäferzeit durchleben.

Das Grünflächenamt bittet darum, Sichtungen von Hirschkäfern auf der Seite www.hirschkaefer-suche.de zu melden. Neben den deutlich hörbaren Flügen sind kleine, ovale Löcher im Boden an alten Baumstümpfen ein Hinweis auf sein Vorkommen.

Hinweis für die Redaktionen: Unter „Downloads“ finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild in hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis „Markus Rink“ an.

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis


Downloads