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28.05.2019

Schlaglöcher sind bald Geschichte

Sanierungsbedürftige Fahrbahn der Eltzstraße
Marode Deckschicht, ein Flickenteppich und auf weiten Teilen kein Bürgersteig – so sieht die Eltzstraße in Pfalzel heute aus. Der Ausbau soll das ändern, wird für einige Anwohner aber sehr teuer.

Die Eltzstraße bewegt die Gemüter in Pfalzel. Zur Anwohnerversammlung, bei der die Ausbauplanung vorgestellt wird, kommen deshalb am Mittwoch längst nicht nur direkte Anwohner, sondern auch viele weitere Interessierte. Fast 90 Menschen füllen den Raum im alten Amtshaus.

Baudezernent Andreas Ludwig und seine Mitarbeiter bekommen zwar Zustimmung dafür, dass die Straße endlich ausgebaut wird - es hagelt aber auch Kritik. Grund: Wie immer beim Ausbau einer städtischen Straße werden an den Kosten auch die Anlieger beteiligt. Ein Teil der 48 Grundstückseigentümer mit kleineren Garagengrundstücken muss nur dreistellige Summen zahlen, die meisten Eigentümer erwarten Rechnungen zwischen 10.000 und 20.000 Euro, und ein Eigentümer mit zwei sehr großen Gewerbegrundstücken muss sogar mit einem Betrag im unteren sechsstelligen Bereich rechnen. Die Stadt habe rechtlich wenig Spielraum, machte Ludwig angesichts der heftigen Kritik deutlich, und habe schon alle Möglichkeiten genutzt, zu Gunsten der Anlieger zu rechnen.

Die Rathaus Zeitung beantwortet die wichtigsten Fragen zum Projekt:

Warum wird die Eltzstraße ausgebaut?
Die Fahrbahn ist in einem schlechten Zustand. Eine Sanierung allein reicht nicht, um die Schäden zu beheben. Die Straße hat nicht die nötige Regelbreite, und sie hat auch nicht den Oberbau, der nach heutigen Standards nötig ist. Der Stadtrat hat schon 2011 den Ausbau und 2018 eine Kostenfortschreibung beschlossen. Dass es so lange mit der Umsetzung des Baubeschlusses gedauert hat, ist einer der Kritikpunkte der Anwohner. Weil die Baukosten heute viel höher lägen als 2011, würden sie zu unrecht höher belastet, argumentieren sie.

Wie wird die Eltzstraße ausgebaut?
Ausgebaut wird der südliche Teil der Eltzstraße zwischen dem sogenannten „Pfalzeler Stern" und der Kreuzung mit den Betriebsgleisen der Trierer Hafengesellschaft mbH. Das sind rund 450 Meter. Die Straße wird so ausgebaut wie der Mäusheckerweg: sechs Meter breit inklusive einer halben Meter breiten, überfahrbaren Rinne. Ein beidseitiger Gehweg mit Breiten von 1,50 bis 2,25 Meter sowie Parkbuchten und Bäume sind vorgesehen. Radfahrer werden weiterhin auf die Straße geführt.

Wann geht es mit den Bauarbeiten los und wie lange dauern sie?
In Kürze beginnen Untersuchungen des Geländes durch den Kampfmittelräumdienst. Baubeginn ist voraussichtlich Ende Juli. Der Bau soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Es wird in fünf Abschnitten gearbeitet. Bei den ersten beiden muss die Straße im Baubereich voll gesperrt werden, bei den weiteren reichen halbseitige Sperrungen.

Wie kommen Anlieger an ihre Häuser?
Zu Fuß werden die Grundstücke immer erreichbar sein. Eine Zufahrt zum Netto-Markt und der Bäckerei bleibt offen, ebenso die Zufahrt zu den Gewerbebetrieben. Vorübergehende Einschränkungen sind wie immer bei Bauprojekten unvermeidbar.

Wo können die Anlieger ihre Autos abstellen?
Grundsätzlich in den umliegenden Seitenstraßen. Außerdem dürfen sie den Netto-Parkplatz außerhalb der Öffnungszeiten nutzen. Geparkt werden darf dort also Montag bis Samstag von 21 bis 7 Uhr und am Sonntag ganztags.

Was passiert bei einem Notfall – kommen Feuerwehr, Polizei und Rettungsfahrzeuge durch?
Ja, das ist gewährleistet. Im Vorfeld sind Rettungswege besprochen worden. Die Baufirma ist dazu verpflichtet, Rettungswege freizuhalten.

Was wird der Ausbau der Eltzstraße kosten?
Die geschätzten Gesamt-Baukosten belaufen sich derzeit auf knapp 2,5 Millionen Euro.

Wer muss für den Ausbau zahlen?
Die Stadt Trier und die Anlieger der Straße. Beim Ausbau von Straßen werden nicht nur in Trier einmalige Ausbaubeiträge erhoben. Beitragspflichtig sind die Eigentümer der anliegenden Grundstücke. Zu den Grundstücken gehören alle, von denen aus man die Eltzstraße befahren oder betreten kann. Die geschätzten Baukosten belaufen sich derzeit auf rund 2,5 Millionen Euro. Davon sind rund 25 Prozent nicht beitragsfähig, zum Beispiel die Kosten des Bahnübergangs oder Markierungsarbeiten. Diese werden nicht den Anliegern in Rechnung gestellt. Die Stadt geht von beitragsfähigen Kosten von 1,96 Millionen Euro aus. Davon werden 50 Prozent auf die Anlieger umgelegt. Maßstab für die Beitragsberechnung ist die Grundstücksgröße mit Zuschlägen für Vollgeschosse und für gewerblich genutzte Grundstücke und Abzügen bei Eckgrundstücken.

Warum müssen es 50 Prozent Anliegeranteil sein? Kann die Stadt nicht auch mehr übernehmen, um die Anlieger zu entlasten?
Das ist eine der Hauptforderungen der Anlieger. Die Eltzstraße hat aber eine doppelte Funktion: Sie dient als Durchgangsstraße, jedoch auch als wege- und verkehrsmäßige Erschließungsstraße für die Grundstücke. Deshalb hat der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung folgend den Anliegeranteil auf 50 Prozent festgesetzt. Dabei gibt es nur wenig Spielraum, den die Stadt mit fünf Prozent zu Gunsten der Anlieger genutzt hat.

Michael Schmitz/Roland Lieser

 
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