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15.03.2018

Trierer Bildungsgespräch: Trauma? Lernen!

Foto: Christiane Hanke, Palais e.V. Trier
Foto: Christiane Hanke, Palais e.V. Trier

Wenn Kinder, Jugendliche und ihre Familien vor einem Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind, ist die Gefahr einer Traumatisierung besonders hoch. Das Trierer Bildungsgespräch „Trauma. Lernen!“ bot den Schulsozialarbeiter/innen der Stadt Trier die Möglichkeit, in zwei Impulsvorträgen ihr Fachwissen zum Thema zu erweitern.

„Für Mara scheint der Unterricht nicht schaffbar zu sein, sie tut sich so schwer beim Lernen. Sie wirkt gequält, weint häufig, ist aggressiv gegenüber Mitschülern“, so schildert  Schulsozialarbeiterin Meier vom Palais e.V. das Verhalten eines neunjährigen Mädchens. Sie hilft Mara bei der Integration an ihrer Schule. Sie und ihre Kollegen unterstützen und beraten auch die Mitschüler und die Lehrer im Umgang mit Mara. „Ich befürchte, dass ihr Verhalten auf eine schwerwiegende psychische Verletzung zurück zu führen ist“, so Meier „was braucht Mara, was kann ich tun? Was können wir an der Schule tun?“ Wenn Kinder, Jugendliche und ihre Familien vor einem Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind, ist die Gefahr einer Traumatisierung besonders hoch. Verluste eines Angehörigen, Trennung von den Eltern, Hunger und vieles mehr werden sie möglicherweise erlebt haben. „Was Kinder oder Jugendliche als lebensbedrohlich empfinden und welche Erlebnisse tiefe existentielle Ängste auslösen, ist sehr individuell,“ berichtet Tobias Drehsen von der Ökumenischen Beratungsstelle „und wie sie Erlebtes verarbeiten können auch.“

Das Trierer Bildungsgespräch „Trauma. Lernen!“ bot den Schulsozialarbeiter/innen der Stadt Trier die Möglichkeit, in zwei Impulsvorträgen von Simone Ebner, Psychologin, sowie Tobias Drehsen, Traumatherapeut, vom Team der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge, ihr Fachwissen zum Thema zu erweitern. In den nachfolgenden Diskussionen konnten einzelne Fallbeispiele anonymisiert vertiefend beraten werden. Was kann Schule als Lernort tun, um diesen Kindern den bestmöglichen Rahmen zu geben, um zu lernen? „Schule ist ein sicherer Ort. Sie bietet verlässliche Strukturen und Beziehungen und ihre Freundinnen sind auch für Mara vielleicht schon mal ein guter Grund morgens aufzustehen und zur Schule zu wollen,“ so Ebner von der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge. Das Bildungsgespräch wurde in Kooperation der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge, des Palais e.V. Trier so wie der Bildungskoordination für Neuzugewanderte im Kommunalen Bildungsmanagement der Stadt Trier durchgeführt.

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