MINT-Aktionstag zieht junge Frauen in den Bann
„MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und damit für spannende Studienfächer und Berufe. Einen ganzen Tag lang Einblicke in die Welt der MINT-Berufe erhalten und dabei interessante Studienfächer und Berufe mit guten Zukunftsperspektiven zu entdecken, sich auszuprobieren und auszutauschen, dazu hatte die Berufs- und Abiturientenberatung der Agentur für Arbeit Trier eingeladen. Große Unterstützung hat der Aktionstag durch die Kooperationspartner - das Ada-Lovelace-Projekt an Universität und Hochschule Trier, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und das Balthasar-Neumann-Technikum - erfahren.
Zum Auftakt des restlos ausgebuchten MINT-Aktionstages begrüßte Frau Edeltraud Nikodemus, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier die 150 Schülerinnen, die aus Trier und dem Umland angereist waren. Frau Nikodemus verwies auf die breite Palette an Ausbildungsberufen, schulischen Ausbildungen und Studiengängen in Deutschland, aus denen die jungen Menschen heute auswählen können. „Abseits der allgemein bekannten und beliebten Ausbildungsberufe gibt es jedoch eine Vielzahl spannender Ausbildungsberufe in zukunftsträchtigen Branchen, wie dem MINT-Bereich, deren Entdeckung lohnt. Wenn dann Fähigkeiten und Vorlieben der Jugendlichen hierzu passen, kann dies zu einer Erfolgsgeschichte werden“, so Nikodemus.
Anschließend ging es für die Schülerinnen direkt in ein buntes Programm an Vorträgen und Workshops, aus dem je nach Interesse gewählt werden konnte. Engagierte Studentinnen des Ada-Lovelace-Projekt (ALP) programmierten mit den jungen Frauen in dem Workshop „Roberta“ Roboter, entdeckten mit den Mädchen die Welt des Bauingenieurwesens oder näherten sich in einer Schnuppervorlesung der „Graph Theory and its Applications“ an.
Eine Umweltwissenschaftlerin nahm die Mädchen mit auf eine Reise von Moskau bis Nairobi. Gestaltet und begleitet wurden die vielfältigen Beiträge des Ada-Lovelace-Projekts am MINT-Aktionstag durch die beiden Projektleitungen Frau Schröder (Universität Trier) und Frau Raugewitz (Hochschule Trier).
Welche Chancen, Perspektiven und Karrieremöglichkeiten eine duale Ausbildung oder ein duales Studium eröffnen, konnte in den Vorträgen der beiden Kammern IHK und HWK erfahren werden. „Mädchen an die Lötkolben“ hieß es im Workshop der RWE-Westnetz GmbH: in diffiziler Kleinarbeit löteten die Mädchen aus Platinen kleine, blinkende Osterhasen, erhielten hierdurch Einblicke in die Elektronik und konnten etwas über ihre verborgenen Talente heraus-finden.
Ergänzt wurden diese praktischen Inhalte durch den Erfahrungsbericht einer Studentin über das Duale Studium der Elektrotechnik bei der gleichnamigen Firma. Angehende Bauingenieurinnen durften sich mit Herrn Dr. Schäfer vom Balthasar-Neumann-Technikum Trier an das Thema „Ich kann baggern und Bagger rechnen“ wagen.
Zum Schnuppern lud die Vorlesung „Mathematik auf wackeligen Beinen“ von Herrn Prof. Dr. Wengenroth der Universität Trier ein, die auf eine Reise in die Wissenschaft der Funktionsanalysis mitnahm.Wo will ich hin? Wo geht’s jetzt lang? Was fange ich nach der Schule mit meiner Zukunft an? Die Antworten sind zwischen persönlichem Interesse, rationaler Überlegungen und angebotener Möglichkeiten zu finden. Herr Feld von der Arbeitsagentur Trier stellte in diesem Zusammenhang den jungen Frauen Eignungstestverfahren zur Berufs- und Studienorientierung vor.
Am Nachmittag hatten die Schülerinnen die Möglichkeit über den „Markt der Möglichkeiten“ in der Aula des Irminenfreihofs zu schlendern. Antworten auf die Frage welche Chancen und Perspektiven die Berufe aus dem Bereich MINT bieten, konnten hier gefunden werden. Unternehmen des regionalen Arbeitsmarktes präsentierten auf kreative Weise ihr Ausbildungs- bzw. Studienangebot. Ausstellende Betriebe waren - neben den Ständen der Kooperationspartner des MINT-Aktionstages - das Kommunale Bildungsmanagement der Stadt Trier, die Volvo Construction Equipment Germany GmbH, SWT AöR, die GKN Driveline Deutschland GmbH, die Firma Rudolf Lütticken Heizung-Sanitär-Bäder GmbH & Co. KG, die Firma Poss Orthopädie-Schuh-Technik und die Realschule plus und Fachoberschule Konz. Als Ansprechpartner für Ausbildung und Studium, speziell auch im Hinblick auf MINT-Berufe, standen den Mädchen die Berater des Hochschulteams und der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Trier zur Seite.
Den Abschluss des rundum gelungen MINT-Aktionstages bildete die Auslosung des m³-Quiz des Ada-Lovelace-Projektes und die Übergabe der Preise an die glücklichen Gewinner.
Info MINT
Der Arbeitsmarkt im Bereich MINT erfährt seit Jahren eine große Aufmerksamkeit. Die Sicherung des Fachkräftebedarfs aber auch die Erhöhung des Frauenanteils stehen dabei im Fokus. Die Abkürzung „MINT“ symbolisiert keine homogene Berufsgruppe, sondern steht für eine Vielzahl unterschiedlicher Berufe, denen allen gemeinsam ist, dass für die Ausübung weitgehende Kenntnisse oder Fertigkeiten aus dem Feld der Mathematik, der Informatik, der Naturwissenschaften oder der Technik notwendig sind. In Deutschland waren 2013 rund 7,3 Millionen MINT-Fachleute sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die größte Gruppe bilden dabei die nichtakademischen Fachkräfte. Trotz wirtschaftlicher Turbulenzen hat sich die Beschäftigung in den letzten Jahren in vielen MINT-Berufsgruppen positiv entwickelt. Der Frauenanteil ist langsam steigend, jedoch mit 14 Prozent noch immer deutlich unterdurchschnittlich.