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24.09.2019

Neue Mitte für Kürenz

Bürgerinnen und Bürger formulieren ihre Anregungen zur Entwicklung des Walzwerkgeländes.
Bürgerinnen und Bürger formulieren ihre Anregungen zur Entwicklung des Walzwerkgeländes.

Auf dem Gelände des ehemaligen Walzwerks in Alt-Kürenz soll wieder Leben einkehren, mit Wohnungen, Gewerbe und Platz für Freizeitaktivitäten. Auf einer Bürgerinformation tauschten sich hierzu vergangene Woche Vertreter des Stadtplanungsamts, des Eigentümers Triwo AG, des Ortsbeirats und interessierte Anwohnerinnen und Anwohner aus. Dominierendes Thema war die Sorge vor noch mehr Autos auf den bereits stark belasteten Kürenzer Straßen. Sebastian Hofherr vom Planungsbüro R+T hob als Knackpunkt die verwinkelten Zufahrtswege hervor, sowie die zum Gelände führende Brühlstraße, die inklusive Gehweg teilweise nur sechs Meter breit ist. Um das Gebiet zu erschließen, ohne einen Verkehrsinfarkt im Viertel zu provozieren, stellte Hofherr verschiedene Varianten für eine neue Verkehrsführung vor, die auch Einbahnstraßen ins Spiel bringen.

Aus der Bürgerschaft kam sowohl die Anregung, das neue Quartier als autofreies Gebiet zu planen, als auch, für die erwarteten Autos entsprechende Parkmöglichkeiten zu schaffen. Da das Gelände als „Mischgebiet" im Flächennutzungsplan vorgesehen ist, sei eine komplett autofreie Planung schwer möglich, erläuterte die Leiterin des städtischen Stadtplanungsamts Iris Wiemann-Enkler. Die Ansiedlung von Firmen und Gastronomie bringe immer auch Anlieferverkehr mit sich. Als Mischgebiet biete das Areal aber auch viele Chancen für eine „neue Mitte für Kürenz" mit Quartierszentrum, Sporthalle, Grünflächen und Spielräumen für Kinder.

Wiemann-Enkler betonte, dass sich das Gelände in privater Hand befinde, der Eigentümer Triwo AG jedoch trotzdem das Gelände transparent und unter Beteiligung der Anwohner entwickeln möchte. Viele der Anwesenden nutzten die Möglichkeit, ihre Wünsche im Anschluss schriftlich festzuhalten. In fünf Workshops, in denen sowohl Bürger, als auch Ortsbeirat, Triwo und Planungsamt vertreten sein werden, sollen bis Januar alle wichtigen Themen eingehend besprochen werden, beispielsweise Nutzungen, Verkehr und Ökologie. Auf der Basis dieser Ergebnisse sollen mehrere Architekturbüros Pläne entwickeln. Eine Jury, zu der auch Vertreter der Bürgerschaft gehören werden, soll eines der vorgelegten Konzepte auswählen. Auf dieser Grundlage wird schließlich der Bebauungsplan erstellt.