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22.10.2019

Baumfällung zur Deichsicherung

Vor der anstehenden Fällung prüfen Mitarbeiter des Forstbetriebs Herter und des Planungsbüros Tractebel Hydroprojekt, ob in den Bäumen auf dem Moseldeich geschützte Tierarten vorkommen.
Vor der anstehenden Fällung prüfen Mitarbeiter des Forstbetriebs Herter und des Planungsbüros Tractebel Hydroprojekt, ob in den Bäumen auf dem Moseldeich geschützte Tierarten vorkommen. Foto: SGD Nord
Das Moselufer in Trier-Nord verändert sich rasant: Nach der Aufwertung und Sanierung des Deichs in Zurlauben steht jetzt das nächste Projekt Richtung Nordbad kurz vor dem Abschluss. Sitzstufen und Zugangswege sind bereits installiert und verbessern demnächst die Aufenthaltsqualität. Auf der in den letzten Monaten komplett neu modellierten Uferböschung fehlt jetzt nur noch die Vegetation. Unterdessen haben die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt der Deichsanierung auf dem circa 1,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Jugendherberge und der Einfahrt zum Einkaufszentrum Ratio begonnen.

Alfred Weinandy und Heinrich Krzywon von der Regionalstelle Wasserwirtschaft der SGD Nord stellten das Vorhaben vergangene Woche in einer Sitzung des Baudezernatsausschusses im Rathaus vor. Eine Gefahr für die Standfestigkeit des rund 90 Jahre alten Deichs geht demnach vor allem von den zahlreichen Bäumen entlang des Deichkronenwegs aus. Sollten sie bei einem Hochwasser oder Sturm umknicken, wäre der Schaden durch das weit verzweigte Wurzelwerk immens. Andererseits stehen viele dieser Bäume unter Schutz. Sie sollen deshalb mit Hilfe von Spundwänden so gesichert werden, dass sie den Deich nicht mehr beschädigen können. Allerdings muss dafür ein bestimmter Abstand zwischen den erhaltenswerten Bäumen eingehalten werden. „Weniger wertvolle Bäume vor allem auf der Landseite des Deichs müssen daher gefällt werden, insgesamt 41 Stück", erläuterte Weinandy. „Für jeden gefällten Baum werden möglichst in der Nähe oder bei einer anderweitigen Ausgleichsmaßnahme drei neue Bäume gepflanzt." Die Fällungen sollen bis Ende dieser Woche abgeschlossen sein.

Der Deichkronenweg zwischen der Jugendherberge und dem Nordbad soll im Zuge der Sanierung ausgebaut und geteilt werden in einen vier Meter breiten Radweg und eine drei Meter breite Promenade. Derzeit ist der befestigte Weg durch Wurzelaufbrüche mit dem Fahrrad sehr beschwerlich zu befahren. Künftig soll dies durch den Einbau von 16 Wurzelbrücken im Untergrund verhindert werden.

Baubeginn für die eigentliche Deichsanierung ist am 4. November. Die Arbeiten werden bis 2021 dauern. Der Fahrrad- und Fußgängerverkehr wird abschnittsweise umgeleitet. Das Rathaus beteiligt sich mit zehn Prozent an den Gesamtkosten von 2,75 Millionen Euro und trägt außerdem diejenigen Kosten für den Wegeausbau, die nicht originär mit dem Hochwasserschutz zusammenhängen.