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31.03.2020

Einen Blick auf andere haben

Gerade in diesen Zeiten ist es laut Polizei, Stadt und Kreis wichtig, auf Ältere, Alleinstehende und Nachbarn zu achten, um Notlagen rechtzeitig zu erkennen.
Gerade in diesen Zeiten ist es laut Polizei, Stadt und Kreis wichtig, auf Ältere, Alleinstehende und Nachbarn zu achten, um Notlagen rechtzeitig zu erkennen. Foto: Shutterstock/Teodor Lazarev, Grafik: Lisa Klose

Weil der Andrang auf das Corona- Center im Messepark überschaubar war, wird es in einen Standby-Modus versetzt. Polizei, Kreis und Stadt wenden sich mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit und die Corona-Pandemie forderte in der Region ihr erstes Todesopfer. Die RaZ liefert einen aktuellen Überblick.

Erstmals ist im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts ein Patient an der Infektion verstorben. Ein 65-jähriger Patient aus dem Landkreis erlag am vergangenen Samstag im Corona-Gemeinschaftskrankenhaus der Infektion, nachdem er mit einer Vorerkrankung bereits zuvor stationär aufgenommen worden war. Landrat Günther Schartz und der Trierer OB Wolfram Leibe zeigten sich betroffen von der Nachricht. „Unser Mitgefühl gilt der Familie des Verstorbenen", so Schartz. Am Montagnachmittag stieg die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in der Stadt Trier auf 57. Im Landkreis Trier-Saarburg sind inzwischen 76bestätigte Infektionen gemeldet. Insgesamt neun Patienten aus Kreis und Stadt befinden sich in stationärer Behandlung im Trierer Corona-Gemeinschaftskrankenhaus

Rund 450 Abstriche in Ehrang

Ein großer Andrang auf das neu eingerichtete Corona-Center im Messepark, in der sich die Menschen mit Symptomen testen lassen konnten, blieb in der ersten Woche seit seiner Inbetriebnahme aus – lediglich 420 Abstriche wurden gemacht. Daher wird die Einrichtung, die von der Stadt und den beiden großen Trierer Krankenhäusern eingerichtet worden war, bis auf Weiteres in den Standby-Modus versetzt. Seit Anfang dieser Woche werden Verdachtsfälle in der Hausarztpraxis der Ärztinnen Dr. Monika Parth und Dr. Karin Gutmann-Feisthauer in Ehrang, Unter dem Dostler 2, untersucht. Je nachdem wie sich die Situation entwickelt, kann das Corona-Center im Messepark jederzeit wieder in Betrieb genommen werden.

Die Verantwortlichen der Kliniken und OB Wolfram Leibe dankten bei einem Pressetermin den Ärztinnen der Praxis für ihren Einsatz, der die Kliniken deutlich entlaste. In Ehrang wurden bislang rund 450 Patienten untersucht und 200 Abstriche gemacht.

Polizei, Kreis Trier-Saarburg und die Stadt Trier bitten indes darum, aktuell besonders auf Ältere, Alleinstehende und Kranke zu achten. Wer Nachbarn oder Bekannte hat, die alleine wohnen und älter oder krank sind, sollte regelmäßig mit ihnen Kontakt aufnehmen und in der Nachbarschaft schauen, ob alles in Ordnung ist. Das kann beispielsweise über Telefon geschehen, aber auch über vereinbarte Zeichen. Durch die derzeit bestehenden Einschränkungen besteht die Gefahr, dass Notlagen allein lebender Menschen nicht bemerkt werden. Im Notfall können Rettungsdienst und Feuerwehr unter der 112 alarmiert werden.

Eine besondere Aktion des Dankes gab es am Samstag, als im Namen der Stadt auf Initiative der Firma Pro Musik, das Wort „Danke" auf die Porta projiziert wurde. Dies galt den vielen Helferinnen und Helfern, die die Stadt trotz allem am Laufen halten.