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11.03.2020 | Städtepartnerschaft Trier-Metz

Freundschaft erneut besiegelt

OB Wolfram Leibe (vorne, 2. v. r) und der Metzer OB Dominique Gros (vorne, l.) freuen sich mit dem Stadtvorstand und Mitgliedern des Ältestenrats über die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde.
OB Wolfram Leibe (vorne, 2. v. r) und der Metzer OB Dominique Gros (vorne, l.) freuen sich mit dem Stadtvorstand und Mitgliedern des Ältestenrats über die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde.

Die Verwunderung war groß, als anlässlich des 60. Geburtstags der Städtepartnerschaft zwischen Trier und Metz im Jahr 2017 weder im Trierer noch im Metzer Rathaus eine Urkunde über die Städtepartnerschaft aufzufinden war. Dieser „Misstand“ wurde nun, 63 Jahre nach dem Zustandekommen der Partnerschaft, zu Beginn der Stadtratssitzung am Dienstagabend behoben.

Es war der 13. Oktober 1957 als der damalige Trierer Oberbürgermeister Emil Zenz und sein französischer Kollege Raymond Mondon in der lothringischen Metropole Metz ihre Städtepartnerschaft ausriefen – offenbar jedoch ohne eine entsprechende Urkunde zu unterzeichnen. „Die damaligen Oberbürgermeister waren flexibel, schnell und unbürokratisch. Sie haben es einfach getan und die Partnerschaft gelebt“, sagte OB Wolfram Leibe und ergänzte: „Unsere Vorgänger haben die Partnerschaft aufgebaut, wir haben sie fortgesetzt und heute sind die Beziehungen enger denn je, denn wir leben Europa konkret.“ Man stimme sich in der Großregion bei gemeinsamen Herausforderungen immer wieder ab, sagte Leibe und er bedauere es sehr, dass sein Metzer Kollege Dominique Gros nicht mehr für das Amt des Oberbürgermeisters kandidiere. Ende März geht der 77-Jährige in Ruhestand.

Dominique Gros hob in seiner von einer Dolmetscherin übersetzten Rede hervor, dass die Partnerschaft zwischen Trier und Metz schon länger bestehe, als der 1963 unterzeichnete Élysée-Vertrag, der die deutsch-französische Freundschaft besiegelte. Die Bilanz der Partnerschaft beider Städte fällt für den Politiker äußerst positiv aus: So gebe es einen starken Austausch in Bereichen wie Kultur, Sport und Bildung. Auch im Städtenetzwerk Quattropole arbeite man eng zusammen, etwa im Tourismus oder der Kultur. „Wir sind brüderschaftlich miteinander verbunden und sind der Motor Europas“, machte Gros klar.

Dass auch die deutsche Sprache eine große Rolle im Nachbarland spielt wurde deutlich, als Gros auf mehrere Schulen in Metz verwies, an denen Deutsch unterrichtet wird. Auch an der Universität Metz – nach Paris der beliebteste Studienort für Deutsche – können deutsch-französische Abschlüsse gemacht werden. Einen „Beweis für die Liebe zwischen Trier und Metz“ nannte Gros die Tatsache, dass in Metz Straßen und Plätze nach Deutschen benannt werden, etwa nach dem Trierer Archäologen Johann Baptist Keune. Der Metzer OB lud die Trierer zur Kulturwoche „Metz est wunderbar“ ein, die vom 27. bis 31. Mai stattfindet. In Anlehnung daran sagte Gros, was er von seiner Partnerstadt an der Mosel hält: „Trier ist wunderbar“.