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18.12.2019 | Solidarkarte

Kultur auch für Menschen mit wenig Geld

Sport, Kultur, Bildung: Die Solidarkarte deckt ein breites Spektrum ab.
Sport, Kultur, Bildung: Die Solidarkarte deckt ein breites Spektrum ab.

Rabatte von bis zu 50 Prozent bei zahlreichen Kultur-, Sport- und Bildungsangeboten bietet die neue Solidarkarte rund 11.000 Beziehern städtischer Sozialleistungen. Der Stadtrat beschloss einstimmig, bei zwei Enthaltungen der FDP und einer der AfD, die testweise Einführung ab dem 1. April 2020. Die Vorbereitungen beginnen am 1. Januar. Um die Ausgabe der Solidarkarte so unbürokratisch wie möglich zu gestalten, wird sie mit dem Leistungsbescheid direkt an die Berechtigten verschickt.

Hauptziel ist, Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen, darunter viele Familien mit Kindern, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. Die Rabatte decken ein sehr breites Spektrum ab: 50 Prozent Ermäßigung gibt es auf Theaterkarten und bei Events, die die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft (MVG) in der Arena, der Messe- und der Europahalle selbst organisiert. In anderen Fällen ist der Rabatt mit einem festen Betrag beziffert: Drei Euro sind es im Stadtmuseum und in den Freibädern, zehn bei der Jahresausleihgebühr der Bibliotheken Palais Walderdorff und Weberbach. Bei Stadtführungen der Trier Tourismus- und Marketing GmbH gibt es für Erwachsene zwischen sieben und zwölf Euro Rabatt. Die Tuchfabrik beziffert ihre Ermäßigung auf rund 20 Prozent. Der gleiche Rabatt gilt bei den VHS-Kursen.

Der Stadtrat beschloss außerdem, dass Trier dem Kulturloge-Bundesverband beitritt. Dieser will Kulturveranstalter dafür gewinnen, Karten für Menschen mit niedrigem Monatsbudget kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das genaue Verfahren zur Vergabe der Eintrittskarten legt jede Kommune fest. In der Regel können Inhaber der Solidarkarte telefonisch oder per E-Mail ihr Interesse bekunden. Dann wird geprüft, ob es Freikarten für alle Interessenten mit Solidarkarte oder eine Verlosung gibt. Um die Umsetzung dieses Projekts kümmert sich in Trier die Kulturstiftung. Die einmaligen städtischen Ausgaben für die neue Solidarkarte betragen 15.000 Euro.