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17.03.2020

Neuer Anlauf für Speicherkraftwerk

Diese Montage aus der Projektskizze der Stadtwerke zeigt das Unterwasserbecken des Pumpspeicherkraftwerks in der Nähe der Ortschaft Ensch an der Mosel.
Diese Montage aus der Projektskizze der Stadtwerke zeigt das Unterwasserbecken des Pumpspeicherkraftwerks in der Nähe der Ortschaft Ensch an der Mosel. Abbildung: SWT

Schon vor zehn Jahren hatten die Stadtwerke das Projekt eines Pumpspeicherkraftwerks auf den Weg gebracht. Nachdem das Vorhaben zwischenzeitlich auf Eis gelegt war, hat der Stadtrat es jetzt wieder auf die Agenda gesetzt. Die Kommunalpolitiker setzen dabei auf eine Förderung durch die EU.

Windkraft und Photovoltaik sind wesentliche Bausteine der regionalen Energiewende. Doch wie kann der dabei erzeugte Strom so geregelt werden, dass er auch dann zur Verfügung steht, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint? Um dieses Problem anzugehen, hatten die Stadtwerke 2010 Pläne für ein Pumpspeicherkraftwerk zwischen Schweich und Ensch entwickelt.

Ein Pumpspeicherkraftwerk (PSKW) besteht aus einem Ober- und einem Unterwasserbecken. Energie kann gespeichert werden, indem Wasser nach oben gepumpt wird. Wird Energie benötigt, wird das Wasser abgelassen und treibt dabei Turbinen an. Für das PSKW Schweich wurde 2012 ein Raumordnungsverfahren abgeschlossen, dessen Ergebnisse auch weiterhin gültig sind. Die Umsetzung scheiterte bisher vor allem an der enormen Investitionssumme von 600 bis 800 Millionen Euro, die die Stadtwerke nicht allein aufbringen können. Doch die Suche nach einem solventen Partner brachte bis 2016 kein Ergebnis.

Neue Hoffnung gibt es durch ein Förderprogramm der Europäischen Union: Die Energiekommission fördert grenzüberschreitende „Vorhaben von gemeinsamen Interesse" mit bis zu 50 Prozent. Der Stadtrat forderte Oberbürgermeister Wolfram Leibe und alle anderen „politischen und gesellschaftlichen Akteure" nun einstimmig dazu auf, sich für eine Aufnahme des PSKW Schweich in diese Projektliste einzusetzen. Nächster rechtlicher Schritt wäre das Planfeststellungsverfahren.

Thorsten Kretzer (B'90/Grüne), der den Antrag im Stadtrat begründete, glaubt, dass sich ein neuer Anlauf lohnt: „Die Zeiten haben sich geändert, das Thema Klimaschutz steht inzwischen ganz oben auf der Agenda. Hier im Stadtrat sind alle Parteien dafür und auch in der Region gibt es großen Rückhalt für das Projekt."

Ralph Kießling