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26.07.2016 | Pressegespräch mit OB Leibe

Nach der Sommerpause warten viele Aufgaben

Pressegespräch mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Trierer Journalisten auf der Terrasse des Hotels Deutscher Hof.
Großes Interesse fand das Sommer-Pressegespräch von Oberbürgermeister Wolfram Leibe (3.v.r.) bei den Trierer Lokalmedien bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Terrasse des Hotels Deutscher Hof. Foto: Rolf Lorig
Die Turbulenzen um das Theater haben Oberbürgermeister Wolfram Leibe und seinen Mitarbeiterstab in den letzten Wochen in Atem gehalten „Ich war vor allem als Krisenmanager gefragt. Aber das schreckt mich nicht“, zeigte sich Leibe bei seiner Pressekonferenz vor der Sommerpause zuversichtlich, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.

In ungezwungener Atmosphäre auf der Terrasse des Hotels Deutscher Hof ging es unter anderem um die Themen Cattenom, Nero und Tour de France sowie um anstehende Infrastrukturinvestitionen von mehr als 600 Millionen Euro. Allein um die Straßen und Brücken in Schuss zu halten, seien mittelfristig rund 100 Millionen Euro gebunden, informierte Leibe. Dann gibt es aber noch die Theatersanierung, den Neubau der Feuerwache, den Ausbau der Kindertagesstätten, die Umsetzung des Schulentwicklungskonzepts, den Stadtumbau Trier-West, die Weisshaus-, Europahallen- und Tufasanierung und die Erschließung der neuen Bahnhaltepunkte. „Das sind alles keine Luxusprojekte“, unterstrich Leibe. „Sie sollten in den nächsten zwei Jahren auf den Weg gebracht werden, wobei wir natürlich auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.“

Spitzengespräch zu Cattenom

Wie Leibe bekanntgab, beteiligt sich die Stadt Trier mit einem Beitrag von 3000 Euro an der Klage gegen das belgische Atomkraftwerk Tihange. Die von der Stadtregion Aachen initiierte Beschwerde richtet sich gegen die Wiederinbetriebnahme des Reaktorblocks 2, der wegen zahlreicher Risse vorübergehend stillgelegt worden war. Auch beim Thema Cattenom bleibt Trier am Ball. Um die Chancen einer Klage gegen das an der Mosel nahe der deutsch-französischen Grenze gelegene Atomkraftwerk auszuloten, findet am 25. August ein Spitzengespräch in Trier statt, an dem auch Umweltministerin Ulrike Höfken teilnehmen wird. In Cattenom hatte sich in den letzten Jahren eine Reihe von Störfällen ereignet.

Auf Nachfrage der Journalisten nahm Leibe auch noch einmal zur personellen Entwicklung am Theater Stellung. „Ich gehe davon aus, dass Herr Sibelius in Trier bleibt“, sagte er mit Blick auf die in dieser Woche anstehende Sondersitzung des Steuerungsausschusses, in der der Ende Juli auslaufende Vertrag mit dem Intendanten verlängert werden soll. Künftig soll Sibelius, der bisher sowohl die künstlerische als auch die wirtschaftliche Alleinverantwortung getragen hatte, ein Verwaltungschef zur Seite gestellt werden. Für den Fall, dass Sibelius die neuen Vertragsbedingungen nicht akzeptiert, gebe es eine klare Vertretungsregelung, betonte Leibe. Demnach würde Operndirektorin Katharina John zur geschäftsführenden Intendantin aufrücken.

Eine ermutigende Zwischenbilanz zog Leibe zur Nero-Ausstellung und ihren wirtschaftlichen Auswirkungen. Rückmeldungen aus der Hotelbranche deuteten darauf hin, dass sich die Sonderschau zu einem Magnet auch für ausländische Touristen entwickelt habe. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir mit Nachfolgeveranstaltungen wie dem Karl-Marx-Jahr 2018 im Gespräch bleiben“, so Leibe. Für die Ausstellung zum 200. Geburtstag des berühmtesten Trierers sei auch in China großes Interesse zu erwarten. Die Regierung der Volksrepublik habe zu dem Ereignis den Besuch einer hochrangigen Delegation avisiert.

Einladung vom Tour-Chef

Seinen anstehenden Familienurlaub in Irland hat Wolfram Leibe übrigens kurzfristig verschoben: Direktor Christian Prudhomme hatte ihn für Sonntag als Ehrengast zum Finale der Tour de France nach Paris eingeladen. Bekanntlich haben sich Metz und Trier gemeinsam als Etappenorte für die Frankreich-Rundfahrt 2017 beworben. Leibe wollte die Einladung noch nicht als Vorentscheidung gewertet wissen. „Es war aber auf jeden Fall ein freundlicher Akt.“