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04.06.2020

Eichenprozessionsspinner: Die ersten Nester werden abgesaugt

Jonas Esch saugt die Nester des Eichenprozessionsspinners in Schutzausrüstung mit einem speziellen Gerät ab.
Jonas Esch saugt die Nester des Eichenprozessionsspinners in Schutzausrüstung mit einem speziellen Gerät ab.

(gut) Vergangene Woche hat eine Fachfirma im Auftrag von StadtGrün Trier damit begonnen, die ersten Nester der Raupen des Eichenprozessionsspinners abzusaugen, deren Brennhaare beim Menschen juckende Hautausschläge und sogar allergische Schocks auslösen können. Niclas Gödert und Jonas Esch waren mit Hubsteiger und einem speziellen Sauger unter anderem am Trimmelter Hof und an mehreren Kitas im Einsatz, um die Nester unschädlich zu machen. Laut Christian Thesen vom StadtGrün sind die Raupen in ihrer Entwicklung im Vergleich zum letzten Jahr etwas verzögert. Dies könne mit dem feuchten Winter oder einigen frostigen Tagen im April zusammenhängen.

Neben dem Absaugen der Nester setzt StadtGrün Trier in diesem Jahr auf einen neuen, ökologischen Ansatz, um den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen: In der gesamten Stadt wurden 1000 Meisenkästen aufgehängt, denn Meisen verfüttern die Raupen an ihre Brut. In anderen Ländern hat man mit dieser Methode bereits Erfolge erzielt. Wie Thesen erläutert, gebe es die vorsichtige Hoffnung, dass der Befall in diesem Jahr etwas schwächer sein könnte, da es bislang vergleichsweise wenige Meldungen von Nestern gibt. Für eine genaue Prognose sei es jedoch noch zu früh.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein braun-grauer nachtaktiver Falter, der von Ende Juli bis Anfang September fliegt und für den Menschen ungefährlich ist. Gesundheitliche Gefahren gehen nur von den Raupen des Schmetterlings aus, da deren Brennhaare ein Nesselgift enthalten und Widerhaken besitzen. Diese können juckende, entzündliche Hautausschläge, Rötungen, Quaddeln und Bläschen, Ausschläge oder auch allergische Schocks auslösen. Werden Brennhaare eingeatmet, können sie zu Atemnot führen. Eichenprozessionsspinner befallen meist einzeln stehende Bäume, vornehmlich Eichen, und ernähren sich von ihren Blättern. Voll ausgebildete Raupen besitzen rund eine halbe Million Brennhaare, die leicht brechen und vom Wind verweht werden können. Daher sollte sowohl die direkte Nähe als auch der direkte Kontakt zu den Raupen und Nestern vermieden werden. Bäume, die befallen sind, sind mit einem Warnhinweis versehen.

Wer Raupen des Eichenprozessionsspinners in einem Park oder an einem Spielplatz findet, sollte das Rathaus unter der Behördenrufnummer 115 informieren. Von dort wird die Information an die zuständige Stelle weitergeleitet. Meldungen von Privatgrundstücken sind nicht notwendig, hier sind die Eigentümer in der Verantwortung. Die Kontrolle und Bekämpfung von der Stadt wird im öffentlichen Raum gewährleistet.

Hinweis an die Redaktionen:
Unter Downloads finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Foto in hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis Presseamt Trier an.

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