Fußball ohne Schlamm und Staub
Der 1959 erbaute Tennenplatz in Zewen war zuletzt immer häufiger unbespielbar, entweder weil das Wasser nach längeren Regenfällen nicht mehr abfließen konnte oder weil sich in Trockenperioden Staubwolken bildeten. Thorsten Wollscheid, CDU-Ratsmitglied und Schiedsrichter, konnte im Stadtrat aus eigener Erfahrung berichten: „Schon bei Nieselregen erinnern die Spiele eher an Schlammcatchen als an Fußball.“ Für die SpVgg Zewen war daher eine Abwanderung von Nachwuchsspielern zu anderen Vereinen zu befürchten. Um dies abzuwenden, steuert die Spielvereinigung 30.000 Euro zu den Baukosten bei.
Läuft alles nach Plan, kann der neue Sportplatz, der auch von der Schule und den Kitas genutzt werden soll, noch in diesem Jahr eingeweiht werden. Zewen ist der letzte Standort auf der Prioritätenliste der Fußballfeldsanierungen, nachdem die Kunstrasenplätze in Ehrang, Feyen, Tarforst und Irsch bereits in Betrieb sind.
Argumente gegen den Bau neuer Kunstrasenplätze wurden im Stadtrat betont nüchtern von Richard Leuckefeld (B90/Grüne) vorgetragen. Da ist der hohe Kostenanteil, „der bei der Stadt hängenbleibt“. Zum anderen habe der „Wettbewerb der Vereine“ um die Kunstrasenplätze eine Konkurrenzsituation geschaffen, die dann zu den beklagten Mitgliederverlusten geführt habe. Im zweiten, emotionalen Teil seiner Rede gab sich Leuckefeld, wie zuvor schon Carola Siemon (SPD), aber als Zewener zu erkennen, der mit viel Sympathie die Anstrengungen des Vereins, das für den Kunstrasen nötige Geld einzuwerben, mitverfolgt hat. Daher enthielt er sich als einer von zwei Grünen entgegen der Fraktionslinie der Stimme.
Ob in Trier weitere Kunstrasenplätze gebaut werden, ist angesichts sinkender Landeszuschüsse fraglich. „Die Stadt muss viel drauflegen“, betonte OB Wolfram Leibe. „Wir haben die Prioritätenliste abgearbeitet, jetzt müssen wir uns darüber verständigen, wie es weitergeht.“