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09.04.2024

Viel zu wenig Fachkräfte rücken nach

Bürgermeisterin Garbest spricht an einem Rednerpult in einem voll besetzten Seminarraum
Bürgermeisterin Elvira Garbes hebt in ihrer Einleitungsrede unter anderem die besondere Bedeutung der regionalen Vernetzung bei der Anpassung der Pflegeplanung hervor. Foto: Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Nach drei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen fand die regionale Pflegekonferenz von Stadt und Landkreis wieder in Präsenz statt und stieß auf große Resonanz. Rund 90 Teilnehmende aus unterschiedlichen Bereichen im Pflegeumfeld diskutierten in der Rechtsakademie über den neuen regionalen Datenreport zur Pflegestruktur und die komplexen Herausforderungen.

„Wir sind eine alternde Gesellschaft“, betonte Bürgermeisterin Elvira Garbes bei der Begrüßung der Gäste und ergänzte: „Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sowie des Fachkräftemangels ist der gemeinsame Austausch äußerst wichtig. Es  freut mich, dass so viele Beteiligte den Weg hierher gefunden haben. Einen herzlichen Dank an unsere Pflegestrukturplanerinnen Nadja Adams (Kreis) und Merit Förster (Stadt) für ihre engagierte Arbeit und die Planung der Veranstaltung. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kreis- und Stadtverwaltung spiegelt sich auch in diesem Bereich deutlich wider.“ Dann ging es um aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Pflegestrukturplanung des Landkreises und der Stadt. Angela Veneziano aus der Verbandsgemeinde Konz stellte stellvertretend für die anderen regionalen Gemeindeschwestern plus dieses Landesprogramm vor. „Gemeindeschwester plus“ ist ein präventiv beratendes Angebot für Menschen, die über 75 Jahre alt, aber noch nicht pflegebedürftig sind. Auch die Pflegestützpunkte, die wohnortnahe Anlaufpunkte für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige sind, berichteten von ihrer Arbeit.

Der neue Datenbericht zur Pflegestruktur im Landkreis und in Trier entstand im Rahmen des Landesprojekts „Standardisierung der Pflegeberichterstattung in Rheinland-Pfalz“. Der Landkreis und die Stadt Trier sind hier Modellkommunen. Johannes Technau von der Unternehmens- und Personalberatung contec GmbH präsentierte den Teilnehmenden der Konferenz die Daten. Die vorgestellten Fakten deckten sich mit den Erfahrungen, von denen die Referentinnen zuvor berichtet haben –  sei es die steigende Zahl der Pflegebedürftigen, das Ausbleiben von nachrückenden Fachkräften oder fehlende Angebote zur Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen im Alltag. Für Joachim Christmann, Geschäftsbereichsleiter Jugend und Soziales der Kreisverwaltung, bedeutet die Verständigung auf diese Datengrundlage eine wichtige Basis für den weiteren Austausch und die Planung. Um die Entwicklungen in Stadt und Kreis abzubilden, soll der Datenreport in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden.

Nach den Präsentationen waren die Teilnehmenden selbst gefragt: Auf Basis der aktuellen Datenlage wurden in vier Workshops verschiedene Handlungsfelder besprochen. Dort ging es unter anderem um die Gewinnung sowie Sicherung von Arbeitskräften in der Pflege, die Stärkung der häuslichen Versorgung und sozialräumlichen Strukturen sowie überörtliche Themen und Rahmenbedingungen. Konkret wurden die Teilnehmenden gefragt, welche Ideen und Vorschläge sie haben und wie sie sich einbringen können. Es fanden ein reger Austausch und eine intensive Vernetzung untereinander statt. Die Ergebnisse der Workshops wurden abschließend präsentiert und sollen als Grundlage der weiteren Pflegestrukturplanung genutzt werden.