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18.09.2014 | Verkehrskonzept Gartenfeld

Parkraumbewirtschaftung soll kommen

Szene aus dem Planungscafé
Beim Planungscafé erhielten die Experten wichtige Fingerzeige der Bewohner, wie die Verkehrssituation im Stadtteil Gartenfeld verbessert werden kann.
Quartiersfremde Autofahrer dürfen ihr Fahrzeug künftig wohl nicht mehr kostenlos in Trier-Ost abstellen. Die generelle Verkehrsführung in dem Stadtteil wird aber nicht geändert. Das sind zwei wichtige Ergebnisse des zweiten Planungscafés zum Verkehrskonzept Gartenfeld.

Mehr als zweieinhalb Stunden diskutierten die rund 40 Bürgerinnen und Bürger im Pfarrsaal St. Agritius mit Vertretern des städtischen Baudezernats und Experten des Darmstädter Planungsbüros R+T über den Auto-, Fußgänger- und Radverkehr sowie über die Parksituation in dem innenstadtnahen Quartier. Am Ende stimmten die Teilnehmer über einzelne Vorschläge ab und setzten dabei klare Prioritäten für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen.

Viel Zustimmung gab es zum Beispiel  für die Einführung der Parkraumbewirtschaftung mit Bewohnerparkzonen. Wie Tobias Franke von R+T erläuterte, dürfte damit der hohe Parkdruck zumindest tagsüber deutlich zurückgehen. Abends, wenn Pendler mit Bewohnerparkberechtigung wieder ins Gartenfeld zurückkehren, wird sich die Parkplatzsuche aber weiterhin aufwendig  gestalten. Verbesserungen können sich höchstens ergeben, wenn Hausbesitzer ihre bisher zweckentfremdeten Garagen wieder als Stellplätze reaktivieren, um sich die Gebühr für den Bewohnparkausweis zu sparen.

Der Erfolg der Parkraumbewirtschaftung hängt auch von effektiven Kontrollen ab.  Die bessere Überwachung des ruhenden Verkehrs, insbesondere auch die Ahndung des Parkens auf Gehwegen und an Kreuzungen, steht daher in der Prioritätenliste der Bürger weit oben. Auch verstärkte Geschwindigkeitskontrollen, für die  in Trier aktuell die Polizei zuständig ist, sind erwünscht. Messungen des Büros R+T hatten ergeben, dass in dem weitgehend als Tempo-30-Zone ausgewiesenen Quartier fast schon routinemäßig zu schnell gefahren wird. So waren zum Beispiel in einem Abschnitt der Bergstraße mehr als 85 Prozent der Autos mit 40 km/h oder mehr unterwegs.

Beim ersten Planungscafé im Februar waren mehrere Möglichkeiten  diskutiert worden, um den Durchgangsverkehr aus dem Gartenfeld herauszuhalten, darunter die Schließung der Kreuzung Berg- und Sickingenstraße oder ein Einbahnstraßensystem. Diese Vorschläge werden jetzt nicht mehr weiterverfolgt, da eine vertiefende Analyse gezeigt hatte, dass sich der Verkehr größtenteils auf die jetzt schon überlastete Olewiger Straße verlagern würde.

Dafür rückten andere Punkte in der Prioritätenliste nach oben: Erhalt der Hermesbrücke für Fußgänger und Radfahrer, verkehrsberuhigte Zonen (z.B. in der Kronprinzenstraße), Direktzugang zum Hauptbahnhof, Sanierung der Fahrbahnen, breitere Gehwege und Umgestaltung der Gartenfeldstraße. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung werden online dokumentiert unter www.trier.de/Umwelt-Verkehr und fließen in eine Beschlussvorlage für den Stadtrat ein.