Fesselnde Historie
Chronik und Renzensionsteil
Thomas Hilsheimer weist auf das reizvolle Trierer Kesselstatt-Album hin, eine Sammlung von etwa 70 kolorierten Ansichten aus dem Raum Trier, Mainz und Mosel. Herstellender Künstler war der Mainzer Domherr und gebürtige Trierer Franz von Kesselstatt. Mit juristischen Werken aus dem Besitz des Trierer Kurfürsten Johann II. von Baden beschäftigt sich Gunther Franz. Der Kurfürst hatte in Italien (Pavia) die Rechte studiert und von dort wichtige Fachliteratur mit nach Hause gebracht. Im Jahre 1815 fiel Trier durch die Neuordnung der europäischen Verhältnisse nach den napoleonischen Kriegen an Preußen. Angesichts der 200. Wiederkehr dieses Ereignisses untersuchen Beiträge von Bernhard Schneider und Beate Dorfey das Verhältnis von Bistum und Stadt Trier zu den neuen Landesherren. Weitere Themen des Jahrbuchs sind die „Wetter-Prozessionen“ nach Kyllburg und Weidingen (Andreas Heinz), die Privatisierung des Scharzhofes (Franz Irsigler), die frühe NS-Zeit in Wittlich (Franz-Josef Schmit) sowie die moderne Architektur auf dem Kirchberg-Plateau in Luxemburg (Hannah Völker). Die von Manfred Wilhelmi erstellte „Stadttrierische Chronik“ sowie ein Rezensionsteil mit Besprechungen von zehn Neuerscheinungen zu Trier runden den inhaltsreichen Band ab.
- Kurtrierisches Jahrbuch 2015 (Band 55), 434 Seiten, 15 Euro, erhältlich in allen Buchhandlungen.