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14.11.2023

Rekordpflanzung neuer Stadtbäume

Eine Lagerfläche mit vielen junge Bäume mit Wurzelsäcken
Bis Januar sollen die 300 Jungbäume, die aktuell noch auf dem alten Betriebshof von StadtGrün lagern, in der Erde sein.

Die Abteilung StadtGrün pflanzt diesen Herbst eine Rekordzahl von 300 Bäumen im Trierer Stadtgebiet. Dabei müssen die Neupflanzungen besonderen Anforderungen genügen, um auf Dauer dem Klimawandel zu trotzen. Im Zuge einer Überraschungsaktion vor der Porta informierte StadtGrün alle Interessierten über klimaresiliente Stadtbegrünung.

Die Baumlieferung, die zur diesjährigen Pflanzsaison in Trier eingetroffen ist, war so groß, dass der ehemalige StadtGrün-Betriebshof aus allen Nähten zu platzen drohte. Die findige Idee von Gärtnermeister Gerd Tholl: Bis die Bäume in die Erde kommen, verschönern einige von ihnen den Platz vor der Porta Nigra – und dienen gleichzeitig als öffentlichkeitswirksame Infokampagne.

Schon um 5.30 Uhr versammelten sich am Dienstagmorgen die Kolleginnen und Kollegen von StadtGrün, um die 32 Jungbäume in Empfang zu nehmen und mit fest eingewickelten Wurzelballen als Allee auf dem Porta- Vorplatz aufzustellen. Die Aktion zeigte dabei nicht nur eindrucksvoll, wie sich mit Begrünung das Stadtbild aufwerten lässt, die Bäume erzählten über angebundene Schildchen auch von ihrer positiven Wirkung auf das Stadtklima, welche Pflege sie brauchen oder welche Einflüsse ihnen zusetzen. So informierte zum Beispiel eines der Schilder: „Ich begrenze Temperaturextreme und erhöhe die Luftfeuchtigkeit." Ein anderer Baum wies über sein Schild darauf hin: „Autos, die über unsere Wurzeln fahren oder auf unseren Wurzeln parken, schaden uns."

Viele Triererinnen und Trierer hätten die 30 Bäume am liebsten gleich an Ort und Stelle vor der Porta eingebuddelt. „Die Reaktionen der Passanten waren unglaublich positiv", freut sich Gärtnermeister Gerd Tholl: „Wir haben sehr gute und intensive Gespräche geführt und viele Detailfragen beantwortet."

Der aktuelle Baumbestand in der Stadt ächzt zunehmend unter den durch den Klimawandel veränderten Bedingungen, weiß Annabelle Eisenhuth, Sachgebietsleiterin Stadtbäume: „Wir haben durch den Klimawandel vor allem Probleme mit Trocken- und Temperaturstress sowie Sauerstoffmangel – besonders in der Innenstadt durch Bodenversiegelung und Bodenverdichtung." Dies mache die Bäume anfällig für immer neue Erkrankungen, so Eisenhuth. So sind 40 Prozent der Bäume im Trierer Alleenring, der eine wichtige Rolle für das Stadtklima spielt, bereits geschädigt. Mit einem langfristigen Konzept will StadtGrün dieser Entwicklung begegnen und rechtzeitig für widerstandsfähigen Nachwuchs sorgen.

Für die Neupflanzungen wurden daher besonders robuste Baumarten wie Zerreiche, Tulpenbaum und Grau-Erle ausgewählt. Auch viele Apfel- und Birnbäume sind dabei. Von ihnen soll ein Großteil künftig eine Obstbaum-Allee am Kernscheider Höhenweg bilden. Die Früchte dürfen dann im Herbst von allen Bürgerinnen und Bürgern geerntet werden.

Mit der Aktion vor der Porta möchte StadtGrün laut Umweltdezernent Dr. Thilo Becker „die Bedeutung der Bäume im Stadtgebiet und auch die Möglichkeiten der Umgestaltung von öffentlichem Raum aufzeigen."

Helena Belke