300 "Mitmacher" bei der Premiere
Zunächst meldete sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer per Videobotschaft, dann ging es los: Wer wollte, stellte seine Idee kurz vor und fand interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter, um gemeinsam in 45-minütigen Workshops, sogenannten Sessions, daran weiter zu arbeiten. Themen waren dabei unter anderem „Digitalisierung und Nachhaltigkeit", „Medizin 4.0", „Gestaltung eines familienfreundlichen und inklusiven Alltags durch Digitalisierung", „Digitalisierung im Handwerk", „Flexible Arbeitsplätze" und „Virtuelle Konstruktion von Möbeln".
Die Teilnehmer zeigten sich durchweg begeistert von diesem neuen Veranstaltungsformat: „Sehr inspirierend und motivierend, man hat hier einen tollen Austausch, auch über die Ländergrenzen hinweg", so ein Gast aus Luxemburg.
Soweit es Rückläufe aus den Sessions an die Veranstalter gab, werden die Ergebnisse via Social Media dokumentiert und veröffentlicht. Doch die Nachbereitung stehe nicht im Mittelpunkt, wie Mitveranstalter Thomas Simon vom Medien- und IT-Netzwerk Trier-Luxemburg (mitl) erklärte: „Das wichtigste Ziel ist das Barcamp an sich: Jeder kann Ergebnisse und Antworten aus den Sessions mitnehmen und hat dabei gleichzeitig neue Netzwerke aufgebaut und Kontakte gepflegt."
Wie die Initiatorin Christiane Luxem berichtete, gab es die ersten Überlegungen zu dieser Mitmachkonferenz bereits vor zwei Jahren: „Als Wirtschaftsförderung versuchen wir immer neue Wege und Formate für die Unternehmen in der Region zu finden." Wichtig sei, dass sich auf dem Barcamp die richtigen Leute finden, um neue Projekte auf die Bahn zu bringen, so Luxem weiter. Die Kooperation mit der Hochschule und dem Fachbereich Gestaltung besteht schon seit einigen Jahren, daher bot sich hier eine erneute Zusammenarbeit an.
Für die neue Hochschulpräsidentin Prof. Dorit Schumann war das Barcamp ein Höhepunkt ihrer ersten Arbeitswoche in Trier. „Wir sind regional verankert und international vernetzt – das möchten wir an der Hochschule und heute insbesondere am Campus Gestaltung ausstrahlen", so Schumann. „Es werden neue Ideen und neue Netzwerke entwickelt, deswegen ist die Veranstaltung so wertvoll für die Hochschule." Prof. Matthias Sieveke war als Dekan des Campus Gestaltung quasi Hausherr der Veranstaltung, die ihm gut gefallen hat: „Digitalisierung bedeutet auch Geschwindigkeit. Ich bin wirklich erstaunt und begeistert, wieviel Bewegung im Konzept des Barcamps steckt."
Feedbackrunde
Bei der Feedbackrunde am ersten Veranstaltungsabend war auch OB Wolfram Leibe zu Gast und freute sich über die internationale Ausrichtung des Barcamps: „Digitalisierung ist ja per se grenzüberschreitend. Wir kommen in unserer Großregion nur zusammen voran, Wir wünschen uns mehr Kooperationen wie diese." Nachholbedarf räumte Leibe bei der Digitalisierung öffentlicher Verwaltungen ein: „Das digitale Rathaus ist noch nicht verwirklicht, hier müssen wir im Sinne der Bürgerorientierung noch besser werden."
Nach dem Erfolg des ersten Barcamps der Großregion waren sich alle Beteiligten einig, das Format beizubehalten. Das nächste Treffen wird wahrscheinlich in Luxemburg stattfinden.