Bäume in Not
„Viele Ursachen der Schädigungen können wir selbst beeinflussen, präventiv finden Bäume in Trier aber kaum Beachtung“, begründete Anja Reinermann-Matatko den Antrag der Grünen. Beim Ziel, ein Grünraumkonzept insbesondere für die Fußgängerzone und den Alleenring zu erarbeiten, die Auswirkungen des Winterdienstes im Hinblick auf Schäden durch Streusalz zu untersuchen und die Stadtbäume vor Bodenverdichtungen, mechanischen Beschädigungen oder sonstigen Verschlechterungen der Standortbedingungen zu schützen, waren sich auch alle Fraktionen im Rat einig.
Über den richtigen Weg gab es aber unterschiedliche Auffassungen. Die Diskussion entzündete sich vor allem an der im Antrag enthaltenen Aufforderung, den Nutzen einer Baumschutzsatzung und deren möglichenpositive und negative Auswirkungen für die Stadt zu diskutieren. Diese alte Forderungen der Grünen stieß bei den anderen Ratsfraktionen auf wenig Gegenliebe.
Matthias Melchisedech, CDU, kritisierte vor allem die mit einer Satzung verbundenen hohen Kosten. Der immense Aufwand erfordere zusätzliches Personal. Die CDU lehne den Grünen-Antrag in diesem Punkt ab und plädiere für ihren Änderungsantrag, der die Themen Grünraumkonzept, Winterdienst und Intensivierung von Baumpatenschaften aufgreife und im Dezernatsausschuss diskutiert werden solle.
Reiner Lehnart, SPD, bescheinigte dem Grünen-Antrag, ein wichtiges gesamtstädtisches Thema aufzugreifen. „Aber eine Baumschutzsatzung, die in den privaten Bereich eingreift, das geht mit uns nicht.“ Auch Peter Spang, FWG, und Felix Brand, FDP, würdigten die Zielrichtung der Baumschutzinitiative, stimmten aber dem CDU-Änderungsantrag und dem Verweis in den Ausschuss zu. Uneingeschränkt unterstützt wurde der Grünen-Antrag nur von Katrin Werner, Die Linke.
Der Änderungsantrag der CDU, der wesentliche Punkte der Grünen-Initiative aufgriff, wurde im Stadtrat mit den Stimmen von CDU, SPD, FWG und FDP schließlich mehrheitlich angenommen.