Wo steht das Klo?
Der Stadtrat hatte im Dezember auf Antrag der SPD über das Thema diskutiert und es schließlich in den Baudezernatsausschuss verwiesen. Dort wurde jetzt nach längerer Debatte ein einstimmiger Beschluss gefasst: Die Verwaltung wird beauftragt, so schnell wie möglich ein Konzept für den Bau einer öffentlich zugänglichen barrierefreien Toilette im Bereich Brunnenhof vorzulegen. Der ursprüngliche SPD-Antrag wurde damit an drei Stellen abgeschwächt: Darin war statt eines Konzepts eine fertige Beschlussvorlage noch im ersten Quartal 2019 gefordert worden. Außerdem wollte die SPD in Abstimmung mit dem Behindertenbeirat durchsetzen, dass die Toilette auf jeden Fall im Brunnenhof errichtet wird. Die jetzige Formulierung „Bereich Brunnenhof" bezieht auch die Umgebung des Areals, das von einem mittelalterlichen Kreuzgang eingerahmt wird, als möglichen Standort mit ein.
Auf diese Erweiterung der Standortoption hatte Baudezernent Andreas Ludwig insistiert. Es gibt zwar schon ein mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmtes Konzept: Demnach soll die Toilettenbox angrenzend an die Tourist-Information im Südflügel des Kreuzgangs errichtet werden. Allerdings habe sich, so Ludwig, dagegen ein „gewaltiger Widerstand" aus dem unabhängigen Denkmalpflegebeirat erhoben. Die Beeinträchtigung des einzigartigen Kreuzgangs durch die geplante Toilette sei scharf kritisiert worden. „Ich bin nicht bereit, eine Vorlage einzubringen, mit der wir gegen die Wand laufen", betonte Ludwig im Ausschuss. Nun muss abgewartet werden, welche Lösungsoptionen das vom Baudezernat vorzulegende Konzept bietet.