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29.01.2024

Warum Treibhausgase ein wesentlicher Verursacher der Klimakrise sind

Klimaschutzkolumne von Matthias Gebauer

(pe) Seit Mai 2022 erscheint in der Rathaus Zeitung eine wöchentliche Klimaschutz-Kolumne. In dieser Ausgabe geht Klimaschutzmanager Matthias Gebauer auf das Feedback dazu ein sowie vor allem auf einen oft diskutierten  inhaltlichen Aspekt: 

In der Stabsstelle Klima- und Umweltschutz bekommen wir viel Feedback auf unsere Kolumne. Dafür bedanken wir uns herzlich. Einige Stimmen zweifeln Aussagen an, sogar den Zusammenhang zwischen Treibhausgasemissionen und Klimawandel. OK, es ist nicht möglich, den Einfluss des Menschen auf die Entwicklung des Klimas exakt zu beschreiben. Annahmen über den wahrscheinlichen Verlauf sind jedoch möglich. In der Wissenschaft sind zwar physikalische Vorgänge bekannt, gesellschaftliche Entwicklungen jedoch nur sehr bedingt vorhersehbar. Deshalb dazu ein paar Informationen: 

Treibhausgase spielen eine entscheidende Rolle bei der Veränderung unseres Planeten, sie befinden sich in der Atmosphäre, fangen Wärmeenergie ein und reflektieren diese in Form von Infrarotstrahlung zurück zur Erdoberfläche. Aufgrund von menschlichen Aktivitäten seit der industriellen Revolution herrscht jedoch eine zu hohe Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, was zu einem Temperaturanstieg und einer Verschärfung der Klimakrise geführt hat. Die globale Konzentration von Kohlendioxid ist seit dem Beginn der Industrialisierung um knapp 50 Prozent gestiegen. In den vorangegangenen 10.000 Jahren war die Konzentration annähernd konstant. Die erhöhten Temperaturen als Folge des menschengemachten Treibhauseffekts haben weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt wie das Abschmelzen der Polkappen, den Anstieg des Meeresspiegels, häufigeres Extremwetter wie Hitzewellen und Hurrikane sowie Veränderungen in Ökosystemen und Lebensräumen.

Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH4), Lachgas (N₂O) und fluorierte Gase. Meist wird nur von CO₂ gesprochen. Wenn keines mehr in die Luft gepustet wird, ist das Klima leider noch lange nicht gerettet, denn ein Kilogramm Methan heizt in 20 Jahren das Klima 84‑mal so stark auf wie ein Kilogramm CO₂. Methan verursacht rund ein Sechstel des weltweiten Klimaschadens. In den letzten 200 Jahren hat sich die Methankonzentration in der Atmosphäre mehr als verdoppelt. 

Eine Hauptursache sind Methanverluste aus der Erdgaswirtschaft, besonders schlimm ist Fracking-Gas. Erdgas ist fast reines Methan. Gelangt dies unverbrannt durch Lecks bei der Förderung in die Atmosphäre, ist der Klimaschaden enorm. Rund 30 Prozent des Methans stammen aus der Viehwirtschaft. Daher wird ein veränderter Fleisch- und Milchkonsum gefordert. Auch im Permafrost in der Arktis sind große Mengen Methan gebunden. Wenn dieser auftaut, verstärkt sich die Klimakrise weiter.

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