Sprungmarken
24.02.2024

Grundstücke für Mehrfamilienhäuser bleiben attraktiv

(pe) Nach starken Anstiegen zwischen 2010 und 2020 sind die Preise für Grundstücke für Mehrfamilienhäuser sowie Geschäftsimmobilien in der Innenstadt und angrenzenden Vierteln (außer Trier-West) in den letzten beiden Jahren um durchschnittlich fünf Prozent gesunken. Das geht aus der Festsetzung der neuen Bodenrichtwerte durch den städtischen Gutachterausschuss nach einer detaillierten Marktanalyse hervor.  Ein etwas anderes Bild ergibt sich für andere Teile der Stadt. Für den Stadtteil  Trier-West sowie städtische Randlagen ermittelte der beim Amt für Bodenmanagement und Geoinformation ansässige Gutachterausschuss für Grundstückswerte durchschnittliche Wertzuwächse von drei Prozent, während in angrenzenden Vierteln die Preise um etwa fünf Prozent sanken.

In dem von einem Hochwasser 2021 betroffenen Stadtteil Ehrang konnte eine solche Steigerung nicht eindeutig nachgewiesen werden. Hier blieben die Werte auf dem bisherigen Niveau. Der Marktbericht zum Stichtag 1. Januar 2024 enthält beispielhaft folgende neue Bodenrichtwerte für Einfamilienhausgrundstücke: Castelnau I: 425 Euro pro m², Petrisberg 400, Tarforst 355 , Euren 335 und Biewer 210 Euro pro m².

Bodenrichtwerte sind durchschnittliche Lagewerte für Grundstücke mit gleichen Nutzungs- und Wertverhältnissen innerhalb bestimmter Zonen. Sie werden in dem vorgeschriebenen Turnus von zwei Jahren von dem mit verschiedenen Immobilienexperten besetzten Ausschuss beschlossen. Dafür werden Verträge von Grundstücksverkäufen analysiert.  Die Geschäftslagen der Fußgängerzone haben weiter die höchsten Bodenrichtwerte in Trier. Sie liegen zwischen 1900 Euro pro m² (Neustraße) und 9800 Euro pro m² in der Simeonstraße in der Nähe des Hauptmarkts. Die Verkehrswerte der Immobilien und damit auch die Bodenwerte sind hier vor allem abhängig von den nachhaltig erzielbaren Mieten der Läden im Erdgeschoss und der Kaufpreisentwicklung. Bei gleichbleibenden Erträgen gab es in den letzten beiden Jahren Rückgänge der Preise und somit auch der Bodenwerte von acht bis neun Prozent. Diese Werte haben sich sehr unterschiedlich entwickelt, da mit der neuen Übersicht zu den Gewerbemieten auch die geänderte Ertragslage berücksichtigt wurde. 

Für innenstadtnahe Mehrfamilien-  sowie Geschäftshäuser liegen die neuen Bodenrichtwerte beispielsweise in der Kloschinskystraße nun bei 610 Euro, in der Nikolausstraße bei 720 und in der Feldstraße bei 960 Euro pro m². Die Kaufpreise von Grundstücken für neuen Geschosswohnungsbau liegen im Durchschnitt rund 25 Prozent über den Bodenrichtwerten. In den letzten Jahren gab es einige Käufe bebauter Wohnbaugrundstücke, auf denen die meist älteren Gebäude für lukrativere Neubauten abgerissen wurden. Seit 2016 beobachten die Experten diese Entwicklung auch in mittleren und teilweise auch in einfachen Lagen.Bei Gewerbegrundstücken gab es in den letzten zwei Jahren nur wenige Kaufverträge, die für die Marktanalyse genutzt werden konnten. Flächendeckende Wertsteigerungen sind daraus nicht abzuleiten. 

Für große Gewerbegebiete wurden unveränderte Werte von 125 Euro pro m² in Trier-Nord (Loebstraße) und 95 Euro pro m² in Euren (Ottostraße) ermittelt. In Euren/Zewen (Niederkircher Straße) gab es einen Anstieg um zehn auf 70 Euro pro m². Die Daten für Gewerbeareale in der Robert-Schuman-Allee (140 Euro pro m²) und Irsch (75 beziehungsweise 60 Euro) blieben unverändert. Einen leichten Anstieg gab es rund die „Krone Petrisberg“: Der Wert dort stieg um fünf auf 155 Euro pro m².

Die Bodenrichtwerte landwirtschaftlich genutzter Grundstücke (Acker oder Grünland) bleiben weitgehend unverändert. Sie liegen weiter zwischen 0,65 Euro in Eitelsbach und  2,30 Euro pro m² in Ruwer (Kenner Flur). Gleiches gilt für nahe an Ortsrandbebauungen gelegene Landwirtschaftsflächen. Die Werte für Grundstücke im Außenbereich, die zur Freizeitgestaltung oder zum Gärtnern genutzt werden, stiegen nach einer zwischenzeitlichen Stagnation in den letzten zwei Jahren um fünf Prozent. Sie liegen jetzt bei 2,50 Euro pro m² am Kürenzer Grüneberg und 23 Euro pro m² in St. Matthias. 

Für Grundstücke des gewerblichen Gartenbaus in moselnahen Lagen zwischen Euren und Zewen ergaben sich mit Werten von bis zu zehn Euro pro m² keine Veränderungen. Das gilt auch für Kleingärten. Diese Bodenrichtwerte bewegen sich weiterhin zwischen sieben Euro pro m² in Ruwer und elf auf der Weismark. Der Gutachterausschuss hat nach seiner Marktanalyse die Bodenrichtwerte von privaten forstwirtschaftlich genutzten Flächen auf dem Niveau von 2022 belassen. Sie liegen zwischen 0,35 Euro (Zewen, Pfalzel, Irsch, St. Matthias) und 0,45 Euro pro m² in anderen Teilen des Stadtgebiets. Liegen diese Grundstücke in der Nähe bebauter Flächen, gelten um fünf Prozent höhere Werte. Sie liegen nun bei bis zu vier Euro pro m² in Ehrang und Zewen sowie bei 5,80 Euro auf dem Petrisberg. 

Zum Stichtag 1. Januar wurden nach Vorgaben des Landes nun auch Teile des Stadtgebiets, die bisher keiner Bodenrichtwertzone zugeordnet waren, neu abgegrenzt beziehungsweise in Nachbarzonen integriert. Neue Einheiten wurden daher zum Beispiel für Freizeitgärten, Kleingärten, Forstflächen und weinbaulich genutzte Grundstücke gebildet.

Die Bodenrichtwerte können ab 1. Februar in der Geschäftsstelle des Ausschusses Montag bis Freitag, 8.30 bis 12, und Donnerstag, 14 bis 16 Uhr, eingesehen werden. Telefonische Auskünfte sind auf durchschnittliche Richtwerte für einzelne Stadtteile beschränkt und von 10 bis 12 Uhr telefonisch erhältlich: 0651/718-1624. Schriftliche Auskünfte gibt es gegen eine Gebühr. 

 
Verweisliste

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis