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06.05.2024

Verheerende Klimabilanz für geschotterte Vorgärten

(pe) In vielen Vorgärten ist die Erde ganzflächig mit Kies oder Schotter bedeckt, angeblich eine pflegeleichte und ordentliche Lösung. Folien unter den Steinen sollen die Fläche von Wildkräutern freihalten. Trotzdem sammeln sich darauf Nährstoffe und fliegende Samen, Pflanzen, Moose und Algen verbreiten sich, man bekommt sie zwischen den Steinen schlecht heraus. Eine aufwendige Reinigung oder sogar ein Austausch ist nötig. Das kann teuer werden.

  • Verheerende Klimabilanz: Alles wird unter hohem Energieaufwand hergestellt und befördert: Der Abbau und das Zermahlen von Steinen sowie der Transport sind energieintensiv, die Herstellung des Unkrautvlieses verbraucht Energie und Erdöl und ist bei der Entsorgung Sondermüll, Hochdruckreiniger und Laubbläser zur Reinigung verbrauchen weitere Energie.
  • Ungünstiges Kleinklima: Nachteile zeigen sich besonders im Hitzesommer: Steine heizen sich bei Wärme auf und sorgen nachts für höhere Temperaturen. Man schafft sich selbst ein ungünstiges Kleinklima am Haus, das sogar noch mit einer höheren Belastung durch Staub- und Schadstoffe einhergeht, da diese sonst durch Pflanzen gebunden werden, sogar der Lärm vorbeifahrender Autos wird verstärkt. Regenwasser kann hier nicht gut aufgenommen werden, als Folge fließt das Wasser zu schnell zusammen, überlastet die Kanalisation und gelangt im schlimmsten Fall in Keller und Gebäude.
  • Lebensraum: Schottergärten sind biologisch fast tot, viele natürliche Wüsten sind lebendiger als die künstlichen Steinwüsten der Vorgärten. Ein funktionierendes Bodenleben existiert nicht mehr, denn die Erde unter den Steinen ist zu stark verdichtet. Insekten, Kleinstlebewesen oder Vögel finden keine Nahrung mehr. Der Schaden für den Boden ist so nachhaltig, dass Rückbau und Anlage eines normalen Gartens schwierig ist, da der Boden Jahre braucht, um sich zu erholen.
  • Naturnahe Gärten als Alternative: Mit den Profis in einer Gärtnerei oder im Gartencenter finden Sie die idealen Pflanzen für Ihren Vorgarten. Auch Steine können zu einem gelungenen Gartenkonzept dazugehören, wenn sie als Bodenabdeckung dienen in Verbindung mit einer üppigen Bepflanzung. Das sind dann wirklich pflegeleichte Gärten, denn das Gießen entfällt, Dünger wird selten benötigt und Unkraut wird durch die dichte Bepflanzung recht gut unterdrückt.

Weitere Informationen  zur Trierer Förderung fürs Entschottern und Wiederbepflanzen sowie Ideen, wie man einen Schottergarten wieder zum Leben erwecken kann, gibt es am Mittwoch, 8. Mai, 18.30 Uhr Raum 5 der VHS im Palais Walderdorff, wenn Hendrik Wisbar seinen Vortrag „Hilfe, ich habe einen Schottergarten geerbt“ hält.

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