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12.12.2023

Marc Aurel und die gute Herrschaft

Das zweigeteilte Bild zeigt links ein Plakatmotiv mit der Aufschrift "Marc Aurel" über einem roten und einem pinken Kopf, die in entgegengesetzte Richtungen blicken. In der rechten Bildhälfte präsentieren Markus Nöhl und Michael Ebling jeweils ihr Exemplar der unterzeichneten Vereinbarung.
Innenminister Michael Ebling (r.) und Kulturdezernent Markus Nöhl (l.) unterzeichneten bei der Vorstellung des Plakats für die Landesausstellung 2025 (linkes Bild) auch die Kooperationsvereinbarung.

Nach Konstantin und Nero macht 2025 mit Marc Aurel ein weiterer berühmter römischer Kaiser Station in Trier: Die Landesausstellung dieses Jahres ist dem oft als „Philosophenkaiser“ titulierten Herrscher gewidmet, der aber auch viele Kriegszüge unternahm.

Innenminister Michael Ebling und der Trierer Kulturdezernent Markus Nöhl, haben eine Kooperationsvereinbarung zwischen Land und Stadt Trier zur Ausrichtung der großen Landesausstellung zum römischen Kaiser Marc Aurel im Jahr 2025 unterzeichnet.

Als Standorte der Ausstellung sind erneut das Rheinische Landesmuseum und das Stadtmuseum Simeonstift mit je unterschiedlichen Schwerpunkten vorgesehen. Das Landesmuseum wird sich dabei unter dem Titel „Kaiser, Feldherr, Philosoph“ dem Leben und der Epoche des römischen Kaisers sowie seinem philosophischen Werk „Selbstbetrachtungen“ widmen. Das Stadtmuseum Simeonstift setzt sich mit der Frage „Was ist gute Herrschaft?“ auseinander – ausgehend von der Rezeptionsgeschichte um Marc Aurel und seinem Ringen um das gute Regieren, das sich anhand von Gemälden, Fresken und Skulpturen über Jahrhunderte hinweg verfolgen lässt und auch in der Gegenwart eine große Rolle spielt.

„Die großen Schauen in Trier haben sich durch ihre herausragende Qualität und mit den einzigartigen Rahmenbedingungen im deutschen Zentrum der Antike ein hervorragendes Renommee erarbeitet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich 2025 erneut auf eine Zeitreise nach Trier zu begeben und in die faszinierende Epoche des römischen Reiches unter Kaiser Marc Aurel einzutauchen“, sagte Innenminister Michael Ebling. Das Gesamtbudget des Kooperationsprojektes belaufe sich auf rund 5,3 Millionen Euro.

Auch Triers Kulturdezernent Markus Nöhl verwies auf das Erfolgsmodell der bisherigen Ausstellungen: „Die Stadt Trier freut sich sehr, dass die Kooperation aus den vorangegangenen Ausstellungen fortgesetzt wird. Diese locken Besucherinnen und Besucher aus der Region, aber auch aus den angrenzenden Bundesländern und dem benachbarten Ausland nach Trier. Die Untergangs-Ausstellung generierte eine Wertschöpfung von 7,6 Millionen Euro. Die Bedeutung der Landesausstellungen auch als wirtschaftlicher Faktor ist für unsere Stadt sehr groß.“

Ebling und Nöhl präsentierten anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung auch das Plakatmotiv zur Landesausstellung. Dieses zeigt zwei Köpfe des römischen Kaisers, die in unterschiedlichen Farben dargestellt sind und in entgegengesetzte Richtungen blicken. Die Gestaltung symbolisiert damit die zwei Ausstellungsteile, die unterschiedliche Facetten des Kaisers Marc Aurel in den Mittelpunkt rücken. Die Plakatvorstellung ist der Startschuss zum touristischen Marketing für die Ausstellung.

Auch die Anfragen für Leihgaben wurden bereits gestartet, ohne dass es bisher endgültige Zusagen gibt. Dr. Viola Skiba, Leiterin des Stadtmuseums, verriet aber zumindest, dass ein in Trier aufbewahrtes Fragment der „Selbstbetrachtungen“ des Kaisers zu sehen sein wird. 

Die große Landesausstellung wird vom 15. Juni bis zum 23. November 2025 zu sehen sein. Damit setzen die beiden Museen und ihre Träger nach erfolgreichen großen Ausstellungsprojekten wie „Nero“ in 2016 und der Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ in 2022 ihre Kooperation fort. 

Marc Aurel

  • Marc Aurel lebte von 121 bis 180 n. Chr., also in der Epoche, in der in Trier die Stadtmauer mit der Porta Nigra errichtet wurde.
  • Nach dem Tod seines Adoptivvaters Antoninus Pius wurde er 161 Kaiser. Er war der letzte der sogenannten „Adoptivkaiser“, die für eine Periode der Stabilität im römischen Kaiserreich stehen. 
  • Marc Aurel zeigte früh Interesse an der Philosophie des Stoizismus, die er auch in seinen „Selbstbetrachtungen“ vertrat. Sein besonderes Augenmerk galt den Sklaven und Frauen, deren Rechtsstellung er zu verbessern suchte.
  • Außenpolitisch war seine Regierungszeit von Kriegen gegen die Parther und Markomannen geprägt.