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09.04.2024

Fertigstellung bis Anfang 2027 geplant

Planzeichnung für den Umbau des ehemaligen Krankenhauses.
Zur Neugestaltung der Fassade des alten Krankenhauses gibt es schon einen ersten Entwurf. Grafik: Infra-Architekten

Die Umgestaltung des früheren Ehranger Krankenhauses, das seit den schweren Beschädigungen durch das Hochwasser von Juli 2021 leersteht, macht Fortschritte: Nach der Vorstellung erster Ideen im Dezember 2022 präsentierte der Trierer Projektentwickler Quartiersmanufaktur, der die Immobilie vom Mutterhaus gekauft hat, jetzt ein Umgestaltungs- und Nutzungskonzept, das mit eindrucksvollen Zahlen aufwarten kann.  

Auf dem knapp 9000 Quadratmeter großen Gelände im Ehranger Ortskern sollen allein in den aufwändigen Umbau des früheren Klinikums mehr als 40 Millionen Euro investiert werden. Auf dem Gelände entsteht außerdem für rund 17 Millionen Euro ein neues Mehrfamilienhaus. Zudem ist der Umbau des früheren Schwesternwohnheims  geplant. Hierfür stehen die genauen Baukosten aber noch nicht fest. 

Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums ist dank der verbesserten Förderung des Landes nicht nur für die begehrten Fachkräfte im Gesundheits- und Pflegesektor ein Thema, sondern spielt, so Quartiersmanufaktur-Geschäftsführer Jan Eitel bei der Konzeptpräsentation am Mittwoch im Sozial-Dezernatsausschuss, bei dem Projekt insgesamt eine zentrale Rolle: Geplant sind insgesamt 100 Wohneinheiten, wobei man wegen der derzeit schwierigen Lage auf dem Bau- und Immobiliensektor entgegen der ersten Planungen auf frei finanzierte Angebote verzichtet. 

Unter dem Leitmotiv des bezahlbaren Wohnens werden für das Gelände, das dank des Bahnhofs in unmittelbarer Nähe über eine sehr gute ÖPNV-Anbindung verfügt, ausschließlich geförderte Angebote vorbereitet: Geplant sind 20 Einheiten für ältere Menschen, die bei Bedarf Service-Angebote des benachbarten Seniorenresidenz St. Peter flexibel nutzen können, mehr als 40 Wohneinheiten für Familien, eine Fläche von rund 1450 Quadratmeter für Wohngruppen für Menschen mit Beeinträchtigung sowie ein 250 Quadratmeter großer Bereich, wo künftig Menschen mit Autismus leben können. 
Verschiedene Angebote zur medizinischen Versorgung, von denen der ganze Stadtteil profitieren soll, sind auf einer Fläche von rund 1300 Quadratmetern vorgesehen. Wie Eitel und Projektleiter Tobias Schumacher im Ausschuss betonten, ist Nachhaltigkeit eine zentrale Maxime beim Umbau des Gebäudekomplexes. 

Dieses Ziel soll unter anderem erreicht werden durch die Verwendung von Holzelementen, aber auch den Einsatz von Luftwärmepumpen sowie Photovoltaikanlagen. Nach den schrecklichen Erfahrungen beim Kyll- Hochwasser im Juli 2021 wurde der Umbau so geplant, dass im Untergeschoss außer einem Fahrradkeller keine Nutzung vorgesehen ist. 

Für das umfangreiche Projekt hat sich die Quartiersmanufaktur einen ehrgeizigen Zeitplan gesetzt: Bis Dezember soll die Ausführungsplanung abgeschlossen sein, die Bauarbeiten dann bis Anfang 2027. Geschäftsführer Eitel lobte bei der Vorstellung die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den zuständigen städtischen Dienststellen bei den verschiedenen Prüfungen im Vorfeld des Bauantrags.

Petra Lohse