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19.04.2022

Heiligkreuz hilft Flüchtlingen

Kapelle des Schönstattzentrums
In das Gästehaus des Schönstattzentrums am Fuße des Heiligkreuzer Bergs könnten demnächst Flüchtlinge aus der Ukraine einziehen. Foto: Marcus Stölb

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine hat der Ortsbeirat Heiligkreuz beschlossen, einen größeren Betrag aus dem Stadtteilbudget für die Unterstützung von im Stadtteil untergebrachten Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Neben diesem kurzfristig gefassten Beschluss entschieden die Ortsbeiratsmitglieder außerdem, gleich mehrere Vereine zu unterstützen und an einem Antrag auf flächendeckende Ausweisung von Tempo 30 festzuhalten.

Das Schönstattzentrum am Fuße des Heiligkreuzer Bergs ist ein Kleinod. Vor allem der Caspary-Park mit seinen zum Teil mehr als 160 Jahre alten Baumbestand bietet eine grüne Oase am Rande des Stadtteils. Hier tagte kürzlich und nicht zum ersten Mal der Ortsbeirat, doch dieses Mal schien der Ort aus mehreren Gründen gut gewählt. Geht es nach Schwester Anne-Meike Brück, dann ziehen in das Gästehaus des Schönstattzentrums bald Kriegsflüchtlinge ein.

Zudem soll es in naher Zukunft im Park eine befestigte Fläche geben, um die gerade in Zeiten der Pandemie beliebten Freiluft-Veranstaltungen besser ausrichten zu können. Der Ortsbeirat beschloss einstimmig, die Hälfte der auf 5000 Euro veranschlagten Kosten aus dem Stadtteilbudget zu decken. Ortsvorsteher Hanspitt Weiler nutzte die Gelegenheit, namentlich Schwester Anne-Meike Brück für ihr Engagement zu danken.

Ruschel würdigt Klaus Rümmler

Begonnen hatte die Sitzung mit nachdenklichen Worten von Elisabeth Ruschel (CDU): Die langjährige Ortsvorsteherin würdigte den kürzlich verstorbenen früheren Trierer SPD-Chef Klaus Rümmler. Er gehörte über viele Jahre dem Ortsbeirat an. Sie habe gerne mit Rümmler zusammengearbeitet, „der immer sehr fair, sachlich und loyal" gewesen sei, betonte Ruschel.

Rümmler habe aus eigener Erfahrung gewusst, dass Stadtteilpolitik von denen, die sie machen, einen langen Atem verlangt. Den müssen die Heiligkreuzer auch gegenwärtig bei verschiedenen Projekten beweisen. Etwa bei einem von allen Fraktionen im vergangenen Jahr gefassten Antrag an die Stadt, mit Ausnahme wichtiger Durchfahrtsstraßen im Stadtteil flächendeckend Tempo 30 auszuweisen.

Die Verwaltung hatte dieses Ansinnen im Januar zurückgewiesen. Daraufhin arbeitete SPD-Fraktionssprecher Klaus Wagner eine mehrseitige Stellungnahme aus, die sich der Ortsbeirat mit großer Mehrheit zu eigen machte und mit der die Verwaltung aufgefordert wird, den ursprünglichen Antrag „nochmals wohlwollend zu prüfen".

Auf wenig Wohlwollen dürfte bei Passanten die Düsternis stoßen, die sich nach Einbruch der Dunkelheit vor und in der rundum sanierten Bahnunterführung am Kiewelsberg breit macht. Für eine verbesserte Sicherheit und den Schutz vor Unfällen müsse das Rathaus bei der Deutschen Bahn AG darauf hinwirken, dass eine Beleuchtung installiert wird, forderte Mechthild Schneiders von den Grünen. Die fanden mit ihrem Antrag die einhellige Unterstützung des Ortsbeirats. Einstimmige Zustimmung gab es auch für Anträge vom Heiligkreuzer Brunnenverein sowie vom VfL Trier für Zuschüsse zur Ausrichtung des Brunnenfests im August und die Anschaffung von sechs Mini-Toren für den fußballerischen Nachwuchs.

Als gegen Ende der Sitzung Anne Ibsch-Wolf für die SPD-Gruppe im Ortsbeirat den Vorschlag machte, Hilfsprojekte für aus der Ukraine geflüchtete Menschen zu unterstützen, war man sich ebenfalls rasch einig. Bis zu 4500 Euro aus dem Stadtteilbudget will man für Maßnahmen und Anschaffungen bereitstellen, mit denen Kriegsflüchtlinge, die in Heiligkreuz Zuflucht gefunden haben, ganz konkret unterstützt werden können. Das gelte etwa für jene Kinder, die seit kurzem in der Grundschule unterrichtet werden, und deren Eltern. Oder auch für das Schönstattzentrum, sollte dieses Flüchtlinge aufnehmen.

Marc Wiemann von den Grünen schlug vor, dass die Ortsbeiratsmitglieder ihr Sitzungsgeld spenden.Auch wenn es hierzu keinen förmlichen Beschluss gab, dürften die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen der Anregung folgen.