Ein neuer Weg zum Bürgerhaus Heiligkreuz

Die Weichen zum künftigen Heiligkreuzer Bürgerhaus, das dank der Förderung aus dem „Stadtdörfer"- Programm möglich wird, sind gestellt. Es fehlte aber noch eine Lösung zur Erschließung des früheren Umspannwerks. Der Stadtrat stellte jetzt die Weichen für diesen Teil des Projekts, aber auch zum Umbau des ehemaligen Schulmeisterhauses in Kernscheid zu einer Bürgerbegegnungsstätte, der ebenfalls aus dem „Stadtdörfer"-Programm gefördert wird. Beide Ortsbeiräte leisteten jeweils einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung der Ratsbeschlüsse.

An der Sitzung des Ortsbeirats Heiligkreuz Ende Juni nahm Sabine Borkam als zuständige städtische Koordinatorin zusammen mit Silke Riß vom Stadtplanungsamt teil. Diese stellte die Pläne zur Erschließung des künftigen Bürgerhauses vor, für die der Stadtrat mit seinem einstimmigen Beschluss zum Bebauungsplan BH 32 „Zwischen Wisportstraße, Metzer Allee und Straßburger Allee – Bürgerhaus Heiligkreuz" in der letzten Woche einstimmig die Weichen stellte.

Bislang ist das Grundstück nur über den Parkplatz des angrenzenden Einkaufszentrums von der Wisportstraße aus erreichbar. Hierfür existiert eine privatrechtliche Regelung zwischen den Stadtwerken und dem Grundstückseigentümer. Da der Pächter des Geländes fürchtet, dass eine Zufahrt des Bürgerhauses über den Parkplatz eine Beeinträchtigung seiner Lieferabläufe mit sich bringt, lehnt er eine Übertragung dieses Rechts ab. Somit mussten eine Alternative und eine Änderung des Bebauungsplans her.

Zugänglich nur bei Veranstaltungen

Die alternative Zufahrt soll von der Ostseite aus über die Druckenmüllerstraße führen. Im Bereich der dortigen Wendefläche würde eine Stichstraße angelegt und eine Verbindung zwischen den Parkplätzen des Bürgerhauses und der Druckenmüllerstraße geschaffen. Das sei die in jeder Hinsicht am wenigsten aufwändige und belastende Variante, erklärte Riß. Sowohl der Eingriff in die Grünfläche als auch die zusätzliche Versiegelung der Fläche hielten sich in Grenzen. Ein direkter Anschluss an die naheliegende Metzer Allee scheide aus mehreren Gründen aus, unter anderem, weil er neue Konfliktpunkte zwischen den Fahrrad-, Pkw- und Fußverkehr schaffen würde.

Dass zumindest bei einigen Anwohnern der Druckenmüllerstraße die ins Auge gefasste Planung kritisch gesehen werden könnte, ahnten die Verantwortlichen im Rathaus und bauten etwaigen Bedenken vor: So stünden künftig auf dem Gelände des Bürgerhauses voraussichtlich 23 Stellplätze zur Verfügung – mehr, als laut Vorgaben für den Stellplatznachweis nötig wären. Zugleich plädierte Borkam dafür, das Gelände auch künftig eingefriedet zu lassen, sodass das Bürgerhaus nur bei Veranstaltungen zugänglich wäre und die Fläche nicht von Gelegenheitsparkern genutzt werden könnte. Es sei erklärtes Ziel, so Borkam, die Belastung durch den Parksuchverkehr so gering wie möglich zu halten und auf die Zeit vor und nach Veranstaltungen zu beschränken. Da es sich um ein Bürgerhaus für die Heiligkreuzer handeln werde, würden die meisten Besucher zu Fuß oder mit dem Fahrrad dorthin gelangen. Hinzu kommt: Nur wenige Fußminuten entfernt vom künftigen Bürgerhaus gibt es Haltestellen von gleich drei Stadtbuslinien. Einig war man sich im Ortsbeirat, dass das Bürgerhaus fußläufig auch von Westen, also aus Richtung Ortskern, erreichbar sein müsse.

In Kernscheid hatte sich der Ortsbeirat bereits Anfang Juni mit dem Umbau des früheren Schulmeisterhauses Auf der Redoute 31 beschäftigt. Jetzt gab der Stadtrat die erforderlichen städtischen Mittel von knapp 250.000 Euro zum Umbau des 1960 in direkter Nachbarschaft zur früheren Grundschule errichten Gebäudes frei. Das Projekt umfasst auch die barrierefreie Erschließung des Hauses sowie die Neugestaltung des Außengeländes.