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05.03.2024

Von Grün auf Rot geschaltet

Thilo Becker, Ralf Britten und zwei Beamte des Ordnungsamts mit Warnwesten beobachten, wie zwei Poller mit aktivierten rotern Warnleuchten nach oben fahren.
Die zuständigen Beigeordneten Dr. Thilo Becker (l.) und Ralf Britten (r.) sind mit Beamten des Ordnungsamts dabei, als die Poller in der Straße An der Meerkatz erstmals im Regelbetrieb hochfahren.

Begleitet von einer umfassenden Informationskampagne ist die Erweiterung der Fußgängerzone am Montag in Kraft getreten. Auch die Poller im Quartier um den Dom wurden erstmals aktiviert. Zuvor hatte sich der Behindertenbeirat mit einer kritischen Stellungnahme zu Wort gemeldet.

Montag, 11 Uhr, An der Meerkatz: Begleitet von einem eindringlichen Piep-Geräusch und mit aktivierten roten Warnleuchten fahren die beiden mittleren von insgesamt neun Pollern nach oben. Gleichzeitig schaltet die Beleuchtung des Gehäuses für das Steuergerät von Grün auf Rot. Die Lieferzeit ist zu Ende, bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr bleiben die Poller rund um den Domfreihof grundsätzlich oben. Wer jetzt noch mit dem Auto rein oder raus will, benötigt eine Ausnahmegenehmigung, verbunden mit einer Vignette oder Karte zur Steuerung der Poller. 

Die Stadt hatte bis Mitte letzter Woche 121 solcher Vignetten und Karten ausgegeben. Hinzu kommen 185 Ausnahmegenehmigungen für Stellplatzinhaber in den noch nicht mit Pollern gesicherten Bereichen der Fußgängerzone. Zu der gehören seit gestern auch die Quartiere um den südlichen Abschnitt der Neustraße und die untere Konstantinstraße. Baudezernent  Dr. Thilo Becker betonte: „Wir wollen eine autoarme Innenstadt. Es ist eine gute Nachricht, dass jetzt weitere Straßen, die schon immer zum Flanieren genutzt wurden, auch offiziell zur Fußgängerzone gehören.“

Zum Abschluss einer umfassenden Informationskampagne mit persönlichen Anschreiben, Sonderseiten im Internet und zahlreichen Presseartikeln waren am vergangenen Freitag Auszubildende aus dem Rathaus, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamts, Presseamts und der Verkehrsbehörde sowie Innenstadtdezernent Ralf Britten in den betroffenen Straßen unterwegs, verteilten Flyer und gaben Auskünfte im direkten Gespräch. Neben wenigen kritischen Stimmen gab es insbesondere in der Neustraße auch viel Lob dafür, dass dort endlich weniger Durchfahrtsverkehr herrschen soll.

Auch für Personen mit Behindertenausweis ist die Einfahrt in die Fußgängerzone mit dem Privat-Pkw außerhalb der Lieferzeit nicht erlaubt. Der Behindertenbeirat der Stadt Trier befasste sich in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch mit dem Thema und kritisierte die „drastische Änderung der Lieferzeiten“, die bisher von 19 Uhr abends bis 11 Uhr am nächsten Vormittag andauerte, jetzt aber auf die Vormittagsstunden beschränkt wurde. Für Menschen, die aufgrund einer Gehbehinderung auf ihr Fahrzeug angewiesen sind, werde „der Besuch von Freunden, Gaststätten und Veranstaltungen massiv eingeschränkt“, heißt es in der Stellungnahme des Beirats. Innenstadtdezernent Ralf Britten zeigte Verständnis für das Anliegen: „Wir wollen in weiteren Gesprächen eine einvernehmliche Lösung finden. Eine Einschränkung der sozialen Teilhabe darf es nicht geben.“

Ralph Kießling