Feinsinn für Farben

Die Begeisterung der elf Kinder, die sich beim Ferienprojekt der Kunstflotte eine Woche lang kreativ austoben konnten, erfüllt am Freitagmittag spürbar das „KuBiQ“-Atelier in Trier-Süd. Unzählige bunt bemalte und beklebte Kunstwerke hängen an den Wänden des kleinen Raumes, Kinder verteilen fleißig frische Waffeln oder zerren Eltern stolz vor ihre Werke. Gemeinsam mit Künstler David Schmitz, der dauerhaft in den offenen Räumlichkeiten in der Eberhardstraße wirkt, konnten die Kinder sich während des „Stadtoasen“-Projekts jeden Tag mit den Materialien in der Künstlerwerkstatt ausprobieren. „Ich habe nicht viel angeleitet“, berichtet Schmitz: „Die Kinder sind aus der bloßen Beobachtung heraus selbst die ganze Zeit auf neue Ideen gekommen.“

Am ersten Tag sammelte die Gruppe draußen allerhand Material: Beeren, Kohle, Blätter. Daraus stellte sie selbst Farbe her und bewies eine beeindruckende Feinsinnigkeit, wie Schmitz feststellt: „Die Kinder haben von sich aus angefangen, sehr sensibel und konzentriert Farbstudien zu erstellen.“ Dass das Projekt auch auf Nachhaltigkeit abzielt, interpretiert Schmitz so: „Wir haben hier selbst etwas erschaffen. Das ist ein wunderbarer Kontrast zu einer Welt, in der so vieles auf ständiges Konsumieren ausgelegt ist.“

Auch Kulturdezernent Markus Nöhl bewundert die Werke der jungen Talente. „Die Idee ist die eines offenen Ateliers im Quartier,“ erläutert Nöhl das Konzept: „Der Künstler ist so ein Stück weit auch Sozialarbeiter.“ (heb)