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26.03.2024

Mehrbelastung überfordert die Kommunen

Frontalansicht eines Stadtbusses der Linie 5, der in einem Baugebiet steht
Die Nutzer des Deutschlandtickets profitieren in Trier auch von Erweiterungen des Liniennetzes der Stadtwerke. Eine wichtige Wegmarke war der Ausbau des Angebots für das Neubaugebiet Castelnau. Foto: SWT

Allein beim Verkehrsverbund Region Trier (VRT) hat sich die Nutzerzahl des Deutschlandtickets in Kombination mit einem Jobticket auf rund 1100 erhöht. 23 regionale Arbeitgeber sind als Vertragspartner in das Projekt eingestiegen. Wie der VRT in einer Presse-Erklärung nach der jüngsten Verbandsversammlung betont, sieht man in diesem Sektor noch ein größeres Wachstumspotenzial. Eine Gesamtübersicht zur Nutzerzahl des 49 Euro teuren Deutschlandtickets, mit dem man neben dem regionalen ÖPNV zum Beispiel auch bundesweit in den Regionalexpress-Zügen der Deutschen Bahn AG unterwegs sein kann, ist nach Angaben des VRT derzeit kaum möglich. Es kann auf verschiedenen Wegen gekauft werden, darunter auch über die Navigator-App der Deutschen Bahn AG. 

Aktuell läuft das Deutschlandticket bis Ende 2024. Derzeit ist noch ungeklärt, wie die Finanzierung im nächsten Jahr zwischen dem Bund, den Ländern und den Verkehrsverbünden geregelt wird. Andreas Kruppert, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm, betont in seiner Funktion als stellvertretender Verbandsvorsteher, dass „die finanzielle Mehrbelastung 2025 keinesfalls den kommunalen Aufgabenträgern des ÖPNV in der Region zugeschoben werden darf.“

Bei der Vorstellung der allgemeinen Erlös- und Kostenentwicklung in der Verbandsversammlung wurde der sukzessive Erlöseinbruch im VRT seit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 erneut deutlich. Während Einzel- und Tagestickets in der Nachfrage noch relativ stabil blieben, seien Verbundzeitkarten seitdem kaum noch gefragt. 

Um seine zur Verfügung stehenden Fahrzeuge möglichst effizient auszulasten, hat der VRT außer nach einer europaweiten Ausschreibung Mitte Februar die Firma MG Industrieelektronik aus Ettlingen beauftragt, die Sensoren für automatische Fahrgaszählsysteme in etwa der Hälfte aller Busse zu montieren.

Auf der Grundlage der so ermittelten Daten kann der VRT außerdem zum Beispiel auf nachfrageärmeren Verbindungen künftig bedarfsabhängige Rufbusse einsetzen. Nachfragestarke Linien könnten hingegen innerhalb der vorhandenen Kapazitäten durch weitere Fahrten, größere Busse oder Schnellfahrten ergänzt werden, um noch mehr Fahrgäste zu gewinnen.

Die Montage der Zählgeräte ist hauptsächlich in den Schulferien 2024 geplant, um den regulären Betrieb des ÖPNV nicht zu beeinträchtigen. Im Eifelkreis werden die ersten Busse schon Ende März mit dem neuen System ausgestattet.