Sprungmarken
04.02.2020

Viele Spuren hinterlassen

Alt-OB Helmut Schröer (l.) hielt die Laudatio auf die scheidende Akademieleiterin Dr. Gabriele Lohberg. An der Feier nahm auch ihr Nachfolger Simon Santschi teil.
Alt-OB Helmut Schröer (l.) hielt als langjähriger Weggfährte die Laudatio auf die scheidende Akademieleiterin Dr. Gabriele Lohberg. An der Feier nahm auch ihr Nachfolger Simon Santschi teil.
Vom Ende einer Ära war gleich mehrfach die Rede, als Dr. Gabriele Lohberg nach 23-jähriger Tätigkeit als Leiterin der Europäischen Kunstakademie im Beisein zahlreicher Weggefährten in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der Start der Kunsthistorikerin fiel in eine nicht ganz einfache Phase.

Kulturdezernent Thomas Schmitt wies darauf hin, dass die damals erst relativ kurz in dem früheren Schachthof ansässige Akademie nach dem plötzlichen Tod des prägenden Gründers Erich Kraemer am 27. September 1994 in ihrem Fortbestand gefährdet gewesen sei. Der promovierten Kunsthistorikerin Lohberg, die vorher im Ernst-Ludwig-Kirchner-Museum in Davos tätig war, sei es relativ schnell gelungen, die Akademie nicht nur fest zu etablieren und weit über Trier hinaus bekannt zu machen, sondern auch kontinuierlich das Angebot auszubauen. Details präsentierten der frühere OB Helmut Schröer, der damals maßgeblich an der Akademiegründung beteiligt war, Wolfgang Rüppel für die Dozenten sowie Dr. Katrin Hülsmann, Vorsitzende des Fördervereins.

Lohberg habe, so Schröer, ,„die Neuorientierung und weitere Professionalisierung der Akademie geschafft" und das zuvor stark auf die Malerei konzentrierte Angebot unter anderem um die Bildhauerei und die Neuen Medien erweitert. Zudem sei es ihr gelungen, bekannte Künstler als Dozenten an die Akademie zu binden. Weitere Wegmarken der Ära Lohberg waren der Ausbau eines Vorbereitungskurses zum Kunststudium und die Jugendkunstschule „Pink Painter" mit derzeit zwölf Kursen im Jahr.

Als weiteren großen Verdienst Lohbergs hob Schröer hervor, dass es nicht nur durch die zahlreichen Ausstellungen gelungen sei, die Akademie in die Stadt hinein zu öffnen und vielfältige Kooperationen zu etablieren. Beispiele waren Kunstprojekte im öffentlichen Raum, die Aktion „Spurwechsel" in Stadtwerke-Bussen, aber auch die Programme zu Fußball-Großereignissen zwischen 2006 und 2010. Zum Public Viewing kamen viele Besucher, die vorher noch nie in der Akademie waren. Lohberg sei es immer wieder gelungen, den Spagat zwischen künstlerischen Ansprüchen und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten zu schaffen. „Sie haben sich als Teamplayerin bewährt und hinterlassen dauerhaft Spuren", sagte Schröer.

Produktive Zusammenarbeit

Dozent Wolfgang Rüppel begleitete Lohberg ebenfalls seit dem Start. Er und seine Kollegen seien sofort von der Qualität ihrer Arbeit und der gestärkten Bedingungen für die Lehre überzeugt gewesen: „Die Teilnehmer haben sich immer sehr gut betreut gefühlt. Wir Dozenten haben auch durch die regelmäßigen Ausstellungen immer wieder Empathie und Anerkennung erfahren. Wir freuen aus auf den neuen Leiter Simon Santschi, werden Ihnen aber auch die eine oder andere Träne hinterherweinen", sagte Rüppel zu Lohberg. Ähnlich äußerte sich Jörg Snijder im Namen der Mitarbeiter. Es habe auch schwierige Situationen gegeben, man habe aber immer gemeinsam eine Lösung gefunden.

Dr. Katrin Hülsmann würdigte für den Förderverein die produktive Zusammenarbeit. Durch gemeinsame Veranstaltungen, darunter das Sommerfest und den Markt der Künste, sei es gelungen, die Ausstattung der Akademie kontinuierlich zu verbessern.

Lohberg bedankte sich bei zahlreichen Weggefährten und den Mitarbeitern für die langjährige Unterstützung sowie bei dem Tenor Dominik Rue und der Mezzosopranistin Janja Vuletic vom Trierer Theater für die Gestaltung des musikalischen Rahmenprogramms der Abschiedsfeier.

Petra Lohse